Mir wurde "Cannibal - Aus dem Tagebuch eines Kannibalen" von
mehreren Seiten empfohlen, so dass ich mich genötigt fühlte ihn mir auch einmal anzutun.
Vorneweg:
Diese Rezession enthält eine kleine Anzahl von Spoilern...Da ich noch
nie etwas von einem Regisseur namens Marian Dora gehörthatte, konnte
ich mir in keinster Weise vorstellen welcher Leckerbissen mich erwarten
würde.
Der Anfang noch recht harmlos gehalten mit Bildern des virtuellen Kennenlernens von "Der Mann" und "Das Fleisch".
Das erste Wort läßt lange auf sich warten, wenn ich mich nicht irre waren
es ca. 23 Minuten die einzig mit Alltagsbildern beider Akteure und
Musik im Stile von Nekromantik untermalt wurden.
Desweitern sind einige Reallifeaufnahmen aus Schlachthäusern und eine menschliche Obduktion zu sehen, die sich "Der Mann" anschaut.
Nach dem Zusammentreffen von Mann und Fleisch geht der Film in die Richtung Schwulensoftporno/Liebesfilm den aber beide Akteure souverän meistern. Man kauft ihnen ab das sie sich wirklich zu mögen scheinen...
Ich sehe zwar nicht allzugern andere männliche Genitalien herumbaumeln aber, es gehört nunmal zur Story dazu, so dass es schon zu ertragen ist.
Die darauffolgenden Sequenzen entschädigen allerdings für alles
vorrangegangene...
Untermalt von einem brachialem Soundtrack fängt
das Grauen an Gestalt anzunehmen....Es wird der Penis des "Fleisches"
entfernt um ihn zu kredenzen.Danach besteht der Film nur noch aus
Eingeweiden, Blut und Körpersäften jeglicher Art und Konsistenz. Selten
habe ich die Schlachtung eines Menschen intensiver gesehen. Aber
dennoch werden diese krassen Szenen von der Liebe beider Charaktere im
"Zaum" gehalten, denn der "Mann" geht äußerst "liebevoll" mit seinem
Mahl um.
Trotzdem werden sich zarte Gemüter angewiedert abwenden,
denn was sie zu sehen bekommen ist Jenseitz der Norm und schwer verdaulich. Am Schluß sieht man den "Mann" bei seinem Festmahl sitzen und es folgt ein offenes Ende.
Als einziges Manko des Filmes könnte man eigentlich nur die schlechte
Nachvertonung nennen, denn die ist wirklich amateurhaft...
Fazit: Gutes Regiedebüt in einer Buttgereit ähnlichen Umgebung mit einem klasse Soundtrack und einem infernalem Ende.
Nichts für schwache Mägen
9/10 Punkten