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Liebenswerte Monster, ein noch liebenswerterer Roboter, fliegende Häuser, sprechende Fische - aus dem Hause Pixar kennt man ja so einiges an ausgefallener Fantasie für die ganze Familie. Mit dem Auto-Hit "Cars" erfreut die Produktionsfirma die Herzen kleiner und großer Auto-Narren, denn die Geschichte um den Rennwagen Lightning McQueen, der auf dem Weg zu einem wichtigen Rennen in einem Wüstenkaff stecken bleibt und hier neue Freunde und Lebenseinsichten gewinnt, bietet reichlich blitzende Karosserien und rasante Renn-Action.

Typisch für Pixar ist dabei die enorm hohe Qualität der Animation: Fließende Bewegungen, täuschend echtes Chrom und ein beeindruckendes Setting erwecken die Autowelt glaubhaft zum Leben. Technisch ist das auf höchstem Niveau dargestellt und umgesetzt - selbst die nur bedingt mögliche Mimik der sprechenden Autos wirkt überzeugend und lebensecht, ebenso wie die grazilen Bewegungen, wenn sich Autos etwa zur Seite neigen oder ein einzelnes Rad heben. Die Übertragung menschlicher Regungen auf die Karosserien ist hier voll und ganz geglückt.

Auch die Charaktere sind - wie üblich - mit viel Liebe zum Detail entworfen. Die verschiedenen Modelle stehen dabei für diverse gesellschaftliche Schichten: etwa der alte Militärjeep für konservative US-Patrioten oder der alte Hippie-VW-Bus für (wie könnte es anders sein) einen Alt-Hippie, der stets von seinem "Bio-Kraftstoff" schwärmt und "alte Klassiker" wie Hendrix hört. Diese Sorgfalt bei der Entfaltung der einzelnen Charaktere macht immer wieder das Besondere an den Pixar-Hits aus, und auch hier bleibt das so - auch wenn im Vergleich zu den witzigen Randfiguren Lightning als überheblicher Jüngling, der die wahren Werte des Lebens kennen lernt, fast ein wenig klischeehaft ausfällt.

Zugegeben, im Vergleich zu anderen Werken der Produktionsschmiede fällt in "Cars" der Humor einen Hauch zu dünn aus. Vergleichsweise wenige echte Brüller und einige Gags, die nur autobegeisterte Erwachsene verstehen dürften (etwa die Szene, in der der Militärjeep einige funkelnde, ängstliche SUVs in seinem Bootcamp zum ersten Mal durch echtes Offroad-Gelände jagt), lassen den Spaß nicht so hemmungslos überkochen, wie man das vielleicht von "Die Monster-AG" oder "Findet Nemo" gewohnt ist. Und auch die Moral der Geschichte wird besonders gegen Ende deutlich zu dick aufgetragen - obwohl das wiederum typisch für diese kindgerechten Streifen ist.

Dennoch bietet "Cars" für fast zwei Stunden gelungene Unterhaltung. Die dynamische Kamera kreiert immer wieder beeindruckende Bilder, die Charaktere wachsen einem ans Herz - nicht umsonst hat der rostige Abschleppwagen Hook seine eigene Serie bekommen - und mit spannenden Renn-Sequenzen und einer zärtlichen Liebesgeschichte werden sowohl Kinder als auch Erwachsene bei Laune gehalten. Insgesamt gehört "Cars" zu den besseren Vertretern der endlosen Animationsfilm-Welle seit der Jahrtausendwende. Ansehen lohnt sich also!

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