Cars ist der neuste Animationsfilm aus dem Pixar. Den Standard der vorangegangenen kann er allerdings nicht halten. Wie auch in den vorherigen Pixarfilmen gibt es technisch nichts zu bemängeln. Alles ist vom Feinsten animiert. Es glänzt, glitzert, blinkt, wackelt und wabbert wo man nur hinschaut. Detailreichtum wird wieder ganz groß geschrieben und es wurde sich wirklich viel Mühe gegeben, die Landschaften, Städte und verschiedenen Autos so gut wie möglich darzustellen.
Den Braten versaut hat aber augenscheinlich Disney durch ihre moralpredigende Schnarch-Story und eine schon hundertmal dagewesenen Hauptfigur. Hier ist es anstatt einem Hasen, Toaster oder Monster, nämlich ein Auto, welches zu Anfangs eingebildet, mit Hilfe von bodenständigen Freunden lernt richtig zu Leben und sich auf die wahren Werte zu konzentrieren. Wo andere Animationsfilme gegen Ende eine Message bringen, zieht sich die Moralpredigt in Cars von Anfang bis Ende konsequent durch den Film.
Neu hingegen ist allerdings das Setting, in dem sich die Geschichte abspielt. Waren die Welten in anderen Animationsfilmen meist Mikrokosmen innerhalb der realen Welt (Die Spielzeuge in ToyStory etc.) waren, ist es hier eine völlig eigenständige Welt in der keine Menschen existieren.
Hier gibts nur eine Welt und die wird nur von Fahrzeugen bewohnt. Das schliesst ja von vornherein schonmal Spitzen gegen reale Geschehnisse aus und so bekommt man nur für 2 Sekunden einen Hummer mit Schwarzenegger Stimme und einen JayLeno-Verschnitt. Anspielungen auf Filme und Popkultur fehlen völlig, sowie Insider-Gags die nur der "Ältere" Zuschauer entdeckt. Diese Dinge machten die anderen Animationsfilme, obwohl im Grunde für Kinder gedacht, auch für den erwachsenen Zuschauer interessant und mitunter spassig.
Dieser Film kann einen über 12jährigen aber nicht bei Laune halten, da er weder Protagonisten mit Identifikationscharakter besitzt, noch eine fesselnde Story zu bieten hat. Den Ausgang des Films kann man schon kurz nach dem Vorspannen erahnen und geistreich oder spannend wird es zwischendurch selten. Für Gags sorgen dann einzig und allein die beiden ferrarifanatischen Fiats, bei denen man die deutsche Synchronisation mal loben muss. Das reicht aber einfach nicht aus. Da schon die Geschichte nichts zu bieten hat, konzentriert man sich halt auf andere Dinge. Dann werden allerdings viele Fragen aufgeworfen. Wie funktioniert zum Beispiel diese Welt voller Autos und wo kommen sie eigentlich her. Eine kurze Erklärung oder einen Blick hinter die Kulissen der Auto-Welt hätte ich mir schon gern gewünscht. Da wäre vielleicht sogar noch ein guter Einfall drin gewesen.
Den Kids werden solche Sachen sicher nicht auffallen. Die werden wahrscheinlich ihren Spass an den bunten Effekten und kindgerechten Storyelementen haben. Für alle über 12 ist das aber nichts mehr.
Meiner Meinung nach der bis jetzt schlechteste Pixarfilm. 4/10