Der im Karrieretief befindliche Journalist Tom Merrick, der während einer seiner Reportagen fahrlässig den Tod seiner Film-Crew verschuldet hatte, erhält nun eine zweite Chance bei einem niederen Käse-Blättchen, wo er einen Büro-Job im Archiv annimmt. Bei Recherchen für eine Lückenfüller-Story über die größten Katastrophen aller Zeiten findet er eine Reihe von Fotos im Internet, die allesamt einen merkwürdigen Mann zeigen, der sich allem Anschein nach bei jeder der besagten Katastrophen vor Ort befand... obwohl eine Zeit-Spanne von beinahe hundert Jahren zwischen den Vorkommnissen liegt. Als Tom während eines Fluges zufälligerweise dem besagten Mann begegnet, findet er heraus, dass es sich bei diesem um einen Zeit-Touristen handelt, der in die Vergangenheit gereist ist, um die Unglücksfälle live mitzuerleben. Zwar kann Tom den nun anstehenden Flugzeug-Absturz seiner Maschine in letzter Sekunde abwenden, jedoch sieht er sich darauf hin mit den Mitarbeitern jener Firma konfrontiert, die diese Zeitreisen veranstaltet, und die mit allen Mitteln weitere Eingriffe in die Geschichte verhindern wollen. Tom setzt derweil zusammen mit seiner Kollegin Elizabeth alles daran, um ein bevorstehendes Feuer in einem Eishockey-Stadion zu verhindern, bei dem sein eigener Sohn ums Leben kommen wird... Der routinierte Fernsehfilmer Mario Azzopardi, der ja dennoch gelegentlich für solche wirklich herausragenden B-Movies wie "Deadline" und "Bone Daddy - Bis auf die Knochen" verantwortlich gezeichnet hat, greift mit "Thrill Seekers - Zeitreise in die Katastrophe" die Grund-Prämisse von David Twohys 1991er-Science-Fiction-Streifen "Timescape" auf (sprich: der Zeitreisende als Katastrophen-Tourist) und liefert eine wenig originelle, aber dafür immerhin zügig inszenierte und im Rahmen der vorgegebenen Produktionsmöglichkeiten akzeptable Variante derselben ab. Die originäre Klasse seiner genannten Genre-Beiträge, die ja leider immer noch unter Wert gehandelt werden (und die, wenn es nach mir ginge, sich so allmählich mal einer etwas positiveren Reputation in Fan-Kreisen erfreuen dürften), erreicht Azzopardi mit dieser recycelten Plotte verständlicherweise nicht, doch immerhin konnte er genügend Wendungen und eigene Ideen in der flott runtergeleierten Storyline unterbringen, um noch für ein gewisses Maß an Unterhaltung zu sorgen. So ist aus "Thrill Seekers - Zeitreise in die Katastrophe" letztendlich sogar ein relativ smarter Vertreter seiner Gattung geworden, bei dem auch die von solchen Stoffen bekannten inhaltlichen Waghalsigkeiten und logische Durchhänger in Bezug auf die munteren Zeitreise-Paradoxien nicht wirklich störend auffallen... was allerdings nicht bedeuten soll, dass man sich beim Durchdenken der Chose nicht doch wieder ordentlich die Hirnwindungen verknoten könnte, wenn man denn auf sowas steht. Ein wenig Bedeutsamkeit im Sinne der guten alten Science-Fiction-Klassiker erhält dieser TV-Film zudem durch das unterschwellig beleuchtete Für und Wider eines Eingriffs in den Lauf der Geschichte, um die Zukunft nach eigenem Gusto zu verändern (und simultan dazu quasi im Vorbeigehen auch noch ein paar Menschenleben zu retten). Da das Hauptaugenmerk der Macher jedoch auf der üblichen, oberflächlichen Action liegt und derlei moralisch-ethische Fragen darum auch nicht en detail ausformuliert werden, läuft das Ganze ergo zu keiner Zeit Gefahr, zum faden Problemfilm zu mutieren. Die dabei zum Einsatz kommenden Effekte und pyrotechnischen Tricks (brennende Stuntmen etc.) sind okay und die mit ein wenig sauber eingearbeitetem Stock Footage ausstaffierten Katastrophen-Sequenzen (unter anderem eine entgleisende U-Bahn, die man aus "Money Train" gemopst hat) genügen allemal den üblichen TV-Standards. Lediglich der finale Brand im einstürzenden Stadion ist ein wenig low scale geraten, was sich aber verschmerzen lässt. "Starship Trooper" Casper Van Dien, der es allen schauspielerischen Limitierungen zum Trotz doch irgendwie gepackt hat, seinem Protagonisten ein paar Ecken und Kanten zu verpassen und eine passable Vorstellung abliefert, hat es hier alles in allem betrachtet also ganz gut getroffen. Kurzum, im tiefen Sumpf der Zeitreise-Spektakel, der ja auch schon solche stupiden Billig-Exemplare wie "Trancers" oder "Millennium - Die 4. Dimension" ausgespuckt hat, kann sich "Thrill Seekers - Zeitreise in die Katastrophe", der ja trotz seines wiedergekäuten Inhalts garantiert keine Zeitverschwendung darstellt, allemal behaupten.
6/10