Review

Casper van Dien ist ja bekannt für seine Rollen in B-Movies, die als Topstreifen durchgehen wollen. Was soll's, gut sieht er aus, schauspielern kann er nicht, daraus resultiert entweder eine schillernde Karriere als Pornodarsteller oder als B-Movie-Hero. Er hat sich für zweites entschieden und siehe da, es hat sogar für Starship Troopers gereicht.
Mit "Thrill Seekers" präsentiert er mal einen Halb B-Streifen, der unter anderem mit Spannung und guten Effekten aufwarten kann. Schauspielerisch eher auf einem unterirdischen Level aber zumindest einige positive Aspekte an dem ganzen.
Aber der Reihe nach.

Story: Mitunter richtig gut gelungen wenn auch mit einem logischen Fehler nach dem anderen. Bis zur Hälfte des Filmes will man ob der interessanten und bis dato verschlüsselten Handlung nicht einmal wegschalten, wenn aber der lustige Herr mit Hut in der Mitte des Filmes in zwei Sätzen alles aufdeckt wird das Geschehen langweilig und konzentriert sich nur noch auf das grande finale, in dem van Dien, wie sollte es anders sein, zum Strahlemann mutiert und rettet, was noch zu retten ist.
Die Msg des Filmes kommt zumindest ab und zu rüber, wird aber dennoch von den persönlichen "Schicksalen" der Protagonisten überschattet. Soll man die Zukunft ändern, wenn man es kann? Hat man das Recht die Vergangenheit und Gegenwart anderer zu zerstören um seinen Sohn zu retten? Dazu liefert van Dien sogar einen richtig guten und intelligenten Satz, nämlich "Vielleicht wird die Welt durch unser Eingreifen sogar viel besser" (so ca. hat ers gesagt...).
Der "Aha" Effekt am Schluss ist zu vorhersehbar, der Polizist, der als späterer Erfinder der Zeitreise enttarnt wird verrät sich selbst schon vorher durch diverse Aussagen.

P.S.: Bevor ich als Nörgler dastehe, hier noch ein paar Logikfehler (nur hilfreich für Leute die den Film gesehen haben):
- Als dieser Kerl mit dem Hut van Dien's Leben rettet, verändert er die Zukunft und somit würde auch die Broschüre aus der Zukunft anders aussehen, es wäre nämlich nicht von 12 Toten die Rede.
- Als van Dien dann in die Vergangenheit reist kann er wohl schwer die beiden "Agenten" mitnehmen, da er ja mit seinem eigenen kleinen Kästchen zurückreist, trotzdem wissen die beiden was passiert ist...
- Wie wir alle wissen, kann man seine Vergangenheit nicht ändern... Das gute alte Großvaterbsp., wenn man seinen Großvater umbringt und seine Geburt verhindert, kann man nie zurückreisen um ihn umzubringen... Teufelskreis ole, Zeitreise ade...
Das ist aber weniger ein Logikfehler, da er ja existenziell für den Film ist.
- Durch das Eingreifen van Dien's in die Vergangenheit haben die Katastrophen logischerweise nie stattgefunden => es hätte niemals jemand zurückreisen müssen um die Verhinderung zu verhindern, da niemand davon wüsste...

Es gab sicher noch mehr, die fallen mir aber gerade nicht ein.

Schauspieler: Unbekannte Gesichter, viele Klischees und eine wunderhübsche Catherine Bell. Der Personeneintopf wurde schon 1000x gesehen, war aber auch für den Film recht produktiv, da es ja immerhin nur leichte Unterhaltung ohne viel Tiefsinn war.

Musik: Wahrscheinlich der größte Schwachpunkt des Films. Billiges Herumgefidel ohne Gefühl für die Dramatik der einzelnen Szenen...

Fazit: Überraschend gut gelungener Film, der trotzdem vielen Schwächen eines typischen seichten Films verfällt. Trotzdem kann man reinschauen, auch wenn aus dem Material sicher mehr hätte gemacht werden können.

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