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Das Desaster von Waco schrieb Geschichte in der US-Verbrechensbekämpfung, beeinflusste A-Ware wie „Arlington Road“ ebenso wie B-Filme Marke „Militia“, und wurde in Produktionen wie dieser hier aufgearbeitet.
Rekonstruiert wie Geschichte des Sektenführers David Koresh (Timothy Daly), der das Ende der Welt propagierte, Anhänger auf einem Grundstück in Waco sammelte und Waffen zuhauf kaufte. Die Sektenangehörigen wurden im Schießen geschult, um sich gegen alle Feinde zu wappnen, was den Behörden, vor allem dem ATF (kurz für: Alcohol, Firearms & Tobacco) nicht passte. Doch der Versuch das Grundstück zu stürmen endete in einem Massaker, die mehrtätige Belagerung im Massenselbstmord vieler Sektierer.
Gerade der finale Part der Geschichte wird in „Die Tragödie von Waco“ nur teilweise rekapituliert, von der Belagerung und deren Ende erfährt man nur über Texttafeln. Lediglich der erste Erstürmungsversuch wird gezeigt, der jedoch einen wirklich krönenden Höhepunkt abgibt: Realistisch wird das Vorgehen von ATF und der Sektierer gezeigt, die Schusswechsel sind wuchtig in Szene gesetzt, wirken aber zum Glück nicht wie aufgesetzte Action.

Im Film zuvor wird sich jedoch vor allem um die Entwicklungen, die zu den Geschehnissen führten, gekümmert. Das ATF und ihre Ermittlungen kommen dabei eher kurz: Abgesehen von einer kurzen Einführung treten die Beamten nur noch bei Entdeckung der Vorkommnisse auf der Farm, der Einschleusung sowie bei der Erstürmung inklusive Vorbereitung in Aktion. So wirkt das ATF etwas gesichtslos, was aber zum realistischen Stil dieser TV-Produktion passt.
Da die Behördenseite etwas kurz kommt, konzentriert sich „Die Tragödie von Waco“ vor allem auf die Sektierer und zeigt inwiefern sie ihrem Guru folgen und nur in Einzelfällen den Gehorsam verweigern. Leider liegt hier eine Schwäche des Films, denn es wird nie so ganz klar, warum die Leute auf den Guru hören, der nach einer Weile nur noch absurden Schwachsinn verbreitet. Irgendwie fehlt hier die richtige Erklärung, denn das dem so war ist nun mal leider unbestrittene Tatsache.
Darstellerisch ist „Die Tragödie von Waco“ jedoch eine runde Sache, wobei vor allem Neal McDonough, der später auch in „Band of Brothers“ herausragte, als junger Sektierer überzeugt. Timothy Daly als Guru hingegen fehlt ein wenig das richtige Charisma, was es noch schwerer macht die Bewunderung für diesen Fanatiker nachzuvollziehen, aber der Rest der Truppe ist auf gutem TV-Niveau.

So bleibt unterm Strich eine ordentlich gespielte Rekonstruktion brisanter Ereignisse, erfreulich realistisch, aber auch etwas sehr unspektakulär und mit ein paar anderen Schwächen. Überdurchschnittlich, aber es wäre mehr drin gewesen.

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