Das A-Team ist ein der vielen leichten Action Serien der 80er und im Nachhinein muß man sich beinahe fragen, wie man mit dem immergleichen Konzept fünf Staffeln mit insgesamt 98 Folgen auf die Beine stellen konnte. Denn im Grunde laufen alle Folgen nach dem gleichen Muster ab. Irgendwo auf der Welt geschieht Ungerechtigkeit, das A-Team wird gerufen und nimmt sich der Sache an, Hannibal schmiedet einen Plan der selten glatt läuft und häufig wird das Team dabei gefangen genommen, jedoch gelingt es am Ende mit Hilfe von Schrott und Altmaterial wirksame Waffen zusammenzulöten und so dem jeweiligen Bösewicht der Woche noch ein Schnippchen zu schlagen und Friede und Ordnung wieder herzustellen.
Die Vorgehensweise mag sich dabei auf dem Papier mitunter ziemlich derb anhören, allerdings ist die Action der Serie sehr friedlich angelegt, Blut fließt wenig bis gar nicht und es wird sogar stets darauf geachtet das selbst die Schurkenfraktion auch die aberwitzigsten Autostunts überlegt, sich den Staub unverletzt abklopfen kann und somit ausgeschaltet ist. Die Anzahl der Todesfälle im Rahmen der Staffeln läßt sich sogar mühelos an zwei Händen, wenn nicht gar an einer, abzählen. Idealer Actionstoff also für alle Jungs ab 12 Jahren, der keinem wehtut, aber immer flott und unterhaltsam ist. Dies liegt natürlch hauptsächlich in der Charakterisierung der vier Hauptpersonen begraben, die absolut gelungen ist. Das Team lernte sich einst während des Vietnamkrieges kennen und, wie es bereits der Vorspann jedesmal erneut erwähnt, wurden sie eines Verbrechens beschuldigt, das sie nicht begangen haben. Das hat zur Folge das sie auch heute noch von der Militärpolizei gejagt werden und so jedesmal auf neue den Spagat machen müssen, den Unschuldigen zu helfen und gleichzeitig dabei nicht erwischt zu werden. Die Mitglieder dabei sind:
John "Hannibal" Smith: ist der Denker und Lenker und außerdem Verkleidungsexperte aller Art der Truppe. Seine Aufgabe ist es die nötigen Strategien auszutüfteln und einen Plan zu schmieden, von dem er liebt wenn er funktioniert. Er ist zugleich der Ranghöchste des Quartetts und befindet sich im Dauerclinch mit Colonel Decker von der MP, den er mit Genuß jedesmal aufs Neue veralbert.
Bosco B.A. Barracus: ist ein muskelbepackter Brummbär, aber im Inneren eigentlich freundlich und besonders kinderlieb. Seine manische Flugangst führt dazu, das das Team bei seinen zahlreichen Auslandseinsätzen ihn auf immer neue Methoden K.O. setzen muß und sich nach der Landung stets seinem Zorn ausgesetzt sieht. Zudem ist er der Fahrer und Mechaniker der Truppe, der wie einst McGuyver aus einem Haufen Altmetall stets ein neues funktionsfähiges Panzerfahrzeug zusammenschraubt. Sein erklärter Antipart ist..
H.M. Murdock: H.M. steht für Howling Mad und das beschreibt seinen Charakter schon sehr präzise. Er ist sowas wie der Spaßvogel der Truppe, wobei während der gesamten Reihe nie so ganz klar wird, ob er denn nun wirklich verrücht ist, oder das Ganze nur vorgaukelt. Im Ernstfall ist auf ihn jedoch zu hundert Prozent Verlaß. Zudem ist er der Pilot des Teams der vom Papierflieger bis zum Space Shuttle alles in die Luft bringt, nur nicht immer in einem Stück wieder runter. Somit ist er der absolute Gegenpart zu B.A. und die beiden liegen sich dementsprechend oft in den Haaren, was aber absolut zu den Erfolgsmodellen der Serie zählt.
Templeton "Face" Peck: den Spitznamen Face trägt er nicht zu unrecht, denn mit seinem Gesicht becirct er nicht nur gern und häufig die holde Weiblichkeit, sondern auch die Herren kann er überzeugen, wenn es darum geht für eine Aktion notwendige Materialien zu requirieren. Sein ungeheures Organisationstalent stellt er in jeder Folge erneut unter Beweis. Eigentlich ist er insgesamt mehr ein Schwindler und Hochstapler, aber auf eine nette Art die ihm niemand übel nehmen kann. Harte Faustkämpfe sind allerdings seine Lieblingssache nicht, da schickt er lieber B.A. voraus.
Amy: ist eine dem A-Team freundlich gesonnene Reporterin, die aufgrund ihrer Möglichkeiten das Team gelegentlich unterdtützt. Ansonsten ist sie eigentlich überflüssig und wurde wohl in das Script integriert um sowas ähnliches wie eine Frauenquote darzustellen.
Das Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Charaktere macht eigentlich den Reiz der ganzen Serie aus und funktionierte vier Staffeln lang hervorragend. Den Todesstoß der Reihe trat dann in Staffel fünf ein, in der mit Frankie noch ein Latino (wir wollen ja keine Minderheiten auslassen) ins Team hineingehievt wurde und das A-Team hier inoffiziell für die Regierung unter General Stockwell arbeitete. Die Stories wurden hier zunehmend blöder und eigentlich zurecht stoppte man diese Staffel nach der Hälfte der geplanten Laufzeit. Ansonsten bleiben aber noch jede Menge Episoden übrig, die unterhaltsame leicht verdauliche Actionkost bieten und auch bis zum heutigen Tage im Fernsehen zu sehen sind.
9/10