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Nach dem Tod ihrer Großmutter fährt Karen zusammen mit ihrem Freund aufs Land, um deren Haus zu veräußern. In dieser Umgebung verbrachten Karen und ihre Schwester Wendy ihre komplette Kindheit. Nur wenige Meter weiter wohnt der etwas merkwürdige Hausmeister Pierce. Zunächst erscheint dieser einfach nur etwas seltsam, doch mit zunehmender Aufenthaltsdauer (insbesondere nachdem Karen's Freund wieder zurück in die Stadt gefahren ist) beginnt sie ihm und seiner aufgesetzten Freundlichkeit zu misstrauen. Zusätzlich hat sie seit ihrer Ankunft ständig Alpträume und sehr realistisch wirkende Visionen. Als Wendy endlich eintrifft und die beiden Kindheitserinnerungen austauschen, scheint sich die Situation zu entspannen, doch dann kommt es zu einer dramatischen Wende.

Na ja, so dramatisch dann auch wieder nicht, zumindest nicht für Menschen, die schon den ein oder anderen Horrorfilm gesehen haben. Insgesamt kann man bei Dark Memories soviel gar nicht bemängeln. Der Film ist relativ flott geschnitten, verfügt über einen recht guten musikalischen Score und auch Karen's Visionen sind optisch ganz hübsch in Szene gesetzt.

Leider mangelt es hier aber vollkommen an irgendwelchen neuen Innovationen. Nichts von dem, was man hier sieht, gab es nicht auch schon in anderen Streifen zu bewundern. Eine einzige Szene ist wirklich sensationell gefilmt, der Rest ist absolut solide Kost, aber eben weder neu oder gar originell.

Tom Sizemore, vor Jahren als kommender Star gehandelt, pendelt seit Jahren nur noch zwischen irgendwelchen B-Movies umher. Seine Rolle spielt er zwar relativ gut, an manchen Stellen überzieht er es aber dann etwas mit seiner „ich bin hier der böse Mann"-Mimik. Gina Philips bleibt (wie immer) recht blass, aber der große Brüller war sie in Jeepers Creepers ja auch nicht, wobei für beide Filme auch keine überragenden Schauspielkünste von Nöten sind. Außerdem wirkt ihre Furcht an vielen Stellen doch sehr aufgesetzt, und nachdem die Visionen dann mal begonnen haben, läuft sie eigentlich immer mit dem gleichen Gesichtsausdruck herum, wobei sich da Angstzustand und Normalität bestenfalls marginal unterscheiden.

An der Story haben sage und schreibe fünf Leute mitgewerkelt. Also ich will ja hier nicht angeben, aber die hätte ich mir durchaus alleine zugetraut. Das Ende ist eigentlich noch ganz nett und einigermaßen überraschend, aber andrerseits auch relativ unsinnig.

Was bleibt also unter dem Strich? Ein netter Mystik-Thriller, der fernab jeglicher Originalität sanfte Horror-Kost bietet. Für Einsteiger eventuell erschreckend, für jahrelange Horrorfreaks eher unspektakulär. Aber kann ich Regisseur Rubik Zack einen Vorwurf machen, das ich mir in meinem bisherigen Leben schon so viele Filme angesehen habe? Nein, oder? Daher gibt's hier mit viel gutem Willen ganz, ganz, ganz, ganz knappe

6 von 10 Punkte

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