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Der Inhaber der "Denmark Corporation" ist tot, so dass sein Bruder sein Amt übernimmt und nach nur wenigen Wochen auch dessen Ehefrau heiratet. Anlässlich dieses Ereignisses kehrt der Filmstudent und Sohn des Verstorbenen "Hamlet" zurück, so dass er zum ersten Mal mit seinem neuen Vater konfrontiert wird. Wenig später erklärt Hamlets bester Freund Horatio ihm, dass er nachts in dem Haus in dem Hamlets Vater gestorben ist dessen Geist gesehen hat. Hamlet wartet eines Nachts in jenem Haus, in jenem Stockwerk und trifft tatsächlich den Geist seines Vaters der ihm erklärt, dass Claudius (der Bruder von ihm) ihn ermordet, und das seine Frau ihn betrogen habe. Nun verlangt er, dass Hamlet seinen Tod an Claudius rächt - will aber das seiner ehemaligen Frau nichts geschieht..

"Hamlet ist wie Kurt Cobain: Er hat Probleme mit seinen Eltern, eine Identitätskrise und eine schwierige Freundin. So geht es doch allen Jungs, oder?" (Ethan Hawke)
So wie allen Jungs, besonders wohl den Jungs der Neuzeit, und so wurde dieses Meisterwerk von Shakespeare ähnlich wie "Romeo und Julia" mit den Originaltexten in unsere Neuzeit übertragen. Aber auf eine erstaunlich interessante Art und Weise. Bill Murray in der Rolle von Polonius ist einfach herrlich gut besetzt, ebenso wie Kyle MacLachlan als Claudius. Ethan Hawke, dem oft nachgesagt wurde er habe diese Rolle nur ergriffen um sich selbst in Hollywood "hochzupushen", spielt trotz alledem einen guten Hamlet. Vielleicht keinen perfekten, aber einen durchaus sehr akzeptablen.
Jemand der nicht so sehr mit alter Literatur vertraut ist hat es anfangs schon schwer sich in diese alte Sprache einzufinden, doch nach einer Zeit ist man drin. Ein kleines Manko was mich bei der deutschen Synchronisation des Films gestört hat ist die Tatsache das Ethan Hawke die deutsche Synchronstimme von Edward Norton bekommen hat - das bringt besonders anfangs ein wenig Verwirrung, bei mir zumindest. Die Orte wurden natürlich auch den Neuzeit angepasst, so ertrinkt Ophilia in einem großen, blauen Springbrunnen, Hamlet reist in einem Flugzeug statt in einem Schiff fort, anstatt Claudius ein Theaterstück mit dem Inhalt des Mordes an Hamlets Vater vorzuführen hat er selbst (als Filmstudent) einen kleinen Minifilm ausgearbeitet, usw.
Durchaus eine erfrischende Art Literatur näher zubringen, gerade vielleicht für junges Publikum das besonders anfangs nur schwerlich in die Welt der Literatur reinkommt.
Der Soundtrack des Films ist so lala, er passt zwar immer, wirkt aber nie besonders spektakulär oder besonders zur Atmosphäre-beitragend. Einzig das Lied "Heroes" im Trailer ist perfekt gewählt.

"Hamlet" ist zwar kein Meilenstein, aber dennoch eine gute Literaturumsetzung im Stil von "Romero und Julia". Ein paar Szenenübergänge sind etwas ungeschickt gemacht, aber letztendlich kann man auch da noch ein Auge zudrücken.

7/10 - für 8 Punkte war der OST dann doch etwas zu "lasch"

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