Review

Nach des Verlobten Tod…06.04.2009

Und ab heute ist Schluß mit milder Filmkritik, denn genug, möchte man der Regie und dem Drehbuch zurufen, wenn wieder einmal ein weiteres Mosaiksteinchen aus dem Baukasten der romantischen Komödie hinzugefügt wird, genug! Aber Hollywood ist ganz sicher beratungsresistent, man produziert Filme am Fließband wie anderswo billige Textilien, man schert sich einen Dreck um die Meinung der Zuseher und setzt dem einfachen Volk den immergleichen Schwachsinn vor. Nun, ist dieser Schwachsinn wenigstens noch mit Liebe inszeniert, mit Eifer auf die Leinwand gebracht und mit dem einen oder anderen brauchbaren Witz versehen, dann kann man ihn noch goutieren. Hier aber ist einfach alles schlecht – bis auf die Filmmusik, und auch nur deswegen gebe ich nicht die Mindestpunktzahl.

Der Verlobte stirbt bei einem Unfall, die Braut in spe hat ihn im Streit verabschiedet – schon meine Oma wußte, das darf man nicht tun, man würde sich sonst zu Tode grämen. Damit die Trauer nicht zu schlimm wird, quartiert die Verlobte sich flugs bei den drei besten Freunden des Toten ein, die in loser Wohngemeinschaft leben. Natürlich verliebt sie sich in denjenigen, den sie von den dreien immer am schlimmsten fand – und das war es auch schon. Natürlich muß es bei einer derart dünnen ( so mager wie das Gesicht der Hauptdarstellerin Garner, bäh, und diese hängenden Mundwinkel…) Geschichte noch ein paar Nebenhandlungen geben. Also: die Schwiegermutter will den Verlobungsring zurück, der Verlobte hatte eine Geliebte samt Kind, welches dann auch das Millionenvermögen erben wird, aber es ist ja gar nicht von ihm, oh, wie kompliziert, aber da kann man doch die Trailerparkmutter deswegen nicht verstoßen, man muß helfen…

Und die Freunde…der eine baut einen Gedächtnisgarten, er andere versucht sich umzubringen und ist dick und säuft, der dritte grinst nur immer dumm und darf aber die Braut in spe haben. Diese jedoch würde ich nicht mal mit der Zange anfassen, genauso wenig die Geliebte samt verhaltensauffälligem Sohn. Es hilft nicht, der Film ist schlecht, erbärmlich inszeniert, ohne Gespür für Tempo, Dramatik, Witz. Was gut anfängt ist sogleich in die Tonne zu treten, nichts paßt hier zusammen, jedes Drehbuchklischee wird erfüllt, die Darsteller wirken austauschbar, die Filmfiguren sind teilweise einfach überflüssig…man langweilt sich von Minute zu Minute mehr und ärgert sich, wieder einmal kostbare Lebenszeit verschwendet zu haben. Ein wahrhaft erbärmliches Machwerk einer untalentierten Regisseurin, die besser in einer Fabrik am Fließband Schrauben sortieren sollte…oder Dixie-Klos per Hand reinigen…nur die Musik verhindert den Totalausfall - 2/10.

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