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Ein ganz kleines bisschen Märchen darf auch im späten Exploitationfilm mit dabei sein: Dieser Pre-Showgirls-Streifen will uns beispielsweise einreden, dass das Geld in Amerika immer noch auf der Straße liegt und man es selbst als kleine Stripmaus nach ganz oben schaffen kann wenn man nur will und der Traumprinz kein schmieriger Zuhälter ist, sondern ein ganz netter Kerl, der es nur gut mit einem meint. "Pretty Woman" lässt schön grüßen...

Was schon wie bei "Flashdance" wird geprobt, gecast und applaudiert, wenn der Tanz an der Stange besonders gut gelungen ist. Dann macht Madame die Beine breit und lächelt immer schön, wenn Opa die Dollars in die Hüften schiebt...

Obwohl L.A. mal wieder von seiner besonders schwülstigen Seite gezeigt werden soll, ist aus "Sunset Strip" kein besonders aufregender Film geworden - viel eher eine etwas langatmige Soap, die im Table Dance-Metier angesiedelt ist. Realistische Einblicke in ein ausbeuterisches Business darf keiner erwarten, aber die wurden nicht mal in dem weitaus bekannteren Paul Verhoeven-Film entsprechend rausgearbeitet.

Um die dürftige Handlung fast schon künstlich in die Länge zu ziehen, wurden unzählige Stripnummern eingefügt, die fast schon das Herzstück des gesamtes Filmes bilden. Somit reiht sich "Sunset Strip" nahtlos in die Reihe ähnlicher Videokaliber wie "Stripped to Kill" oder "Midnight Tease" ein, welche die tanzenden Nackedeis in die heimische Wohnstube bringen. Der Fairness halber sei gesagt, dass man einpaar wirklich hübsche Mädels angeheuert, was natürlich kein Fürsprechen für die spartanische Handlung sein soll.

"Sunset Strip" zieht wie so viele Werke dieser Gattung mit halbleeren Teller davon: Für ein Drama zu seicht und zu unrealistisch, für einen Krimi zu wenig Thrill und für einen Sexfilm zu wenig Sex. Hauptsache, der Asphalt dampf und die Neonröhren leuchten chic. Ansonsten nur unterer Durchschnitt in allen Bereichen.

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