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1943: Ein junger Wehrmachtssoldat fängt sich an der Ostfront eine Kugel ein und wird nach Hause geschickt. Dort kriegt er die Krise wegen dem Krieg allgemein und wegen dem schmerzlichen Verlust eines inzwischen gefallenen Anglerkumpels von früher. Trotzdem steht er nach seiner baldigen Genesung wieder am Bahnsteig und wartet auf seinen Zug zurück an die Front…

Dieses Kriegdrama im Kleinformat ist mal eine hübsche Abwechslung von den ewiggleichen Blutschmoddereien deutscher Amateurfilmer, da ist es auch zu verschmerzen, dass die Story (kleiner Soldat verzweifelt am Krieg) und Botschaft (Krieg ist bäh) des Filmes nicht unbedingt der Gipfel der Originalität sind.

Die Umsetzung ist gut gelungen: Timo Wussow gibt sich Mühe und zieht sich in der Hauptrolle achtbar aus der Affäre; der Look kann zwar nicht so ganz darüber hinwegtäuschen, dass wir es hier mit einem Amateurfilm zu tun haben, aber da mit HDV-Kamera gedreht wurde, sieht es zumindest nicht nach den üblichen Billig-Camcorder-Exzessen aus (ausserdem hat man sich offensichtlich auch Gedanken gemacht bei der Bildkomposition ). In der ersten Hälfte des Filmes verwirklicht man mit einfachen Mitteln (pseudodokumentarische Wackelkamera, viele Grossaufnahmen, ein paar Böller, Artilleriebeschuss von der Tonspur) eine ziemlich glaubhafte Kriegsstimmung; im Heimurlaub-Part wird’s ruhiger, es herrschen lange, statische Einstellungen vor.
Die Ausstattung gefällt mir besonders, da gibt’s authentische Uniformen, Kostüme und Sets zu bestaunen, sogar eine echte alte Dampflok hat man aufgetrieben. Sehr schön. Die Musik setzt mir etwas zu sehr auf Synthi-Streicher, finde sie ausserdem ein bisschen zu schmalzig, aber sie stört nicht.

Mit knapp zehn Minuten Laufzeit ist CALBERLAH zwar eher eine Fingerübung, zeigt aber immerhin, dass die Macher etwas drauf haben. Bin gespannt, was aus der Ecke noch so kommt.

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