Review

>>Superman kehrt zurück. Nach einer jahrelangen Reise durch das All kehrt Superman alias Clark Kent (Brandon Routh) zurück auf die Erde. Er trifft dort wieder auf alte Bekannte. Lois Lane ist allerdings inzwischen mit einem anderen Mann verheiratet und hat einen Sohn. Das ist ein schwerer Schlag für Clark, doch für ihn kommt es noch härter: Sein Erzfeind Lex Luthor (Kevin Spacey) hat sehr finstere Pläne...<<Film<p>Ich habe schon viel Schlechtes gehört und gelesen über "Superman Returns". Nach meinem Kinogang allerdings kann ich die meisten Meinungen nicht teilen. Die Rückkehr unseres Superhelden erweist sich zwar nicht als Meisterwerk und Meilenstein unter den Comicverfilmungen, fängt aber die Tradition der alten "Superman"-Filme super ein und bietet mehr als man auf dem ersten Blick sieht. Ging mir genauso.Story

Klar. Die Story gibt nicht viel her. Ich versuch hier mal, sie aufzusplitten. Es laufen mehrere Handlungsstränge nebeneinander her:

-Supermans Rückkehr und sein Platz in der neuen Welt:
Dieses Thema endet abrupt mitten im Film. Um genau zu sein, ist diese Findung vorbei, als Superman seinen ersten großen Einsatz hat. Danach wird nicht mehr oder nur noch wenig darüber geredet. Schade eigentlich, zumal das die Grundlage des Films ist, auf der er basiert.-Die Beziehung Supermans zu Lois Lane:
Das eigentliche Hauptthema wird leider immer nur angerissen und ist an einigen wenigen Szenen verankert. Ich vergleich das mit "Spider-Man 2" und bemerke, dass hier mehr Wert auf dieses doch schon recht wichtige Thema gelegt wird. Natürlich will der Zuschauer nicht nur Romantik sehen und größtenteils unterhalten werden. Aber Maßstäbe hat der arachnoide Kollege von Superman auch mit einer großen Romanze im gesamten Film gesetzt. Leider schafft "Superman Returns" es nicht, tiefer da einzusteigen. Wieder etwas versäumt.-Die Geschichte des Sohnes von Lois Lane:
Hier hat es mir am meisten wehgetan, weil dieser Handlungsstrang das meiste Potential für z. B. Fortsetzungen bietet und gegen Ende leider doch einfach in der Luft hängen bleibt, da die Macher vergessen haben, ihn während des Films gedeihen zu lassen. Man fragt sich nun als Zuschauer, was das denn nun sollte.-Die Aufgaben von Superman:
Natürlich kann man bei einer Comicverfilmung in dieser Hinsicht nicht viel falsch machen. Und Regisseur Bryan Singer ("X-Men") hat schon bewiesen, dass er das Zeug hat, ein Superhelden-Comic und sein Hauptattribut (Action und Spannung) optimal auf die Leinwände zu bringen. In diesem Fall schafft er es erneut, mithilfe neuester Computertechnik, Supermans heroische Taten geschmackvoll und unterhaltsam rüberzubringen.-Clark Kents Rückkehr:
Brandon Routh versteht es, seine Rolle so selbstironisch darzustellen, wie damals Christopher Reeve. Die Figur des Clark Kent mit seinen charakterlichen Schwächen und Stärken nimmt man ihm mehr ab als Supermans Verkörperung. Seine Aufenthalte in der Redaktion, wo er wieder arbeitet, sind stets unterhaltsam und komisch. Übrigens spielt der Film recht häufig in diesen Büros, so dass man auch oft Clark Kent zu Gesicht bekommt.-Lex Luthor und seine Pläne:
Nichts Neues ist es, was unser Bösewicht diesmal erreichen will. Das Ziel ist gleich, die Art und Weise des Erreichens jedoch anders. Auch gewinnt dieser Strang leider mit der Zeit immer mehr an Gewicht gegenüber den anderen Handlungen, was dem Film leider nicht gut tut, da ja soviel (eigentlich zuviel) noch offen bleibt.
Was hat man nun in der Hand? Viele Ansätze, einige gute Ideen und Umsetzungen, die aber im Großen und Ganzen so einen wichtigen Film nicht am Leben halten können. Die Macher setzen am Ende doch auf das falsche Pferd und verpassen somit viele Gelegenheiten aus dem Film ein abgeschlossenes Meisterwerk zu machen. Ein solches hätte "Superman Returns" alle Male werden können.Action/Effekte

Seltsam war für mich, dass schon in der Mitte des Films ein großes Finale sozusagen stattfindet. Die Action erreicht hier ihren Höhepunkt. Das Duell gegen Lex Luthor am eigentlichen Ende kommt zu keiner Zeit an diese Actionsequenz heran. Ob das die Absicht der Verantwortlichen war, gleich ihr ganzes Actionpulver abzuschießen, bleibt offen. Der Rest, viele Rettungen durch Superman, sind richtig gut und behalten alle das Flair der Vorgänger gepaart mit neuen Effekten. Unser Held erledigt alle seine Aufgaben mit Bravour, als ob er eben ein Superman wäre.
Die Effekte sind wie gesagt auf dem neuesten Stand der Technik. Es gibt sehr viele Sequenzen, die am Computer entstanden sind. Und diese gehen nicht so weit, dass man jetzt in jeder Szene die Computerfigur von Superman erkennt, sondern nur zu jener Grenze, wo man es als Zuschauer noch nicht bemerkt. Spezialeffekte a la "Matrix Reloaded", die zwar wuchtig und tolle Augenöffner, aber immer zu sehen sind, brachten mich quasi zum Rasen. In "Superman Returns" bleibt man stets noch im Ertragbaren und Realisierbaren ohne die Effekte je wegzulassen. Toll! "X-Men" und "X-Men 2" lassen grüßen.

Darsteller

Irgendwie hat Brandon Routh schon etwas von Christopher Reeve alias Clark Kent. Als diese Figur kommt er jederzeit überzeugend und komisch, wie es seine Rolle fordert, rüber. Als Superman schwächelt er jedoch trotzdem. Seine Mimik und sein Ausdruck bleiben leider stetig blass. Aber egal, als Frischling auf der großen Leinwand darf man sich so was noch erlauben.
Kevin Spacey, schon bei den "Üblichen Verdächtigen" mit Bryan Singer zusammengearbeitet, verkörpert zwar eine sehr undankbare Rolle und Figur, gibt aber sein Bestes und rettet damit unseren Bösewicht Lex Luthor. Seine One-Liner bringt Spacey mit seinem eigenen Stil rüber, und der ist gut.
Kate Bosworth (Lois Lane) spielt die dritte Hauptrolle in diesem Film. Und sie macht ihre Sache auch gut, bleibt ruhig ohne besondere Akzente zu setzen.
Ich meine, dass man nicht viel erwarten darf. Meisterleistungen sind in Comicverfilmungen auf technischer und optischer/akustischer Ebene zu erreichen und nicht mit überragenden Darstellungen, obwohl... einige Bösewichter oder Superhelden waren trotzdem in der nahen Vergangenheit oscarreif.

Atmosphäre

Dies ist ein großer Bonuspunkt an diesem Film, der ihn größtenteils vor dem Abgrund rettet. Die Atmosphäre der Vorgänger wurde in allen Belangen eingefangen. Dieses leicht naive am Film, was bei den Vorgängern immer wichtig und ausweislich erschien, schimmert immer durch. Man hat optisch an alle Details gedacht und die Umsetzung in die Moderne übertragen. Die Comicelemente besitzen trotz aller Thematik die Wichtigkeit, wie es sich für eine Comic-Adaption gehört. Und mit einem Schmunzeln und einem Leuchten in den Augen kann man als Zuschauer richtig gut visualisieren, wie es eine Stadt mit einem Superhelden wie Metropolis geben könnte.

Fazit

Im Endeffekt kann ich nun nach meinem Kinobesuch folgendes zu diesem Film sagen. So auseinander nehmen wie viele andere kann man ihn beim besten Willen nicht. Die Story lässt natürlich in ihrer Gesamtheit zu Wünschen übrig, da man hier vieles nur in Ansätzen einsehen kann. Aber dafür bietet der Film viele andere gute Elemente, wie die tolle Atmosphäre oder solide Action mit tollen Effekten. Auch die Abwechslungen mit den Heldentaten von Superman sind gelungen. Vom Mittelmaß, wo man den Film anfangs ansetzen sollte, kann ich ihn somit doch in die Richtung "gut" schieben, da er alle erforderlichen Elemente für eine gute Comicverfilmung beinhaltet.

7/10 Punkten.

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