Süßliche Schnulze mit hölzernem Hauptdarsteller...28.09.2018
Ein nach dem Weltkrieg heimgekehrter Soldat trifft zufällig eine schöne, aber schwangere und von Ihrem Kerl verlassene Maid. Er beschließt, ihre Ehre zu retten und bei ihrem ein Weingut besitzenden mexikanischen Vater so zu tun, als ob er mit der Dame verheiratet sei. Dumm nur, daß er selber verheiratet ist...aber es fügt sich nach Romanheftart alles zu guten.
Keanu Reeves steht hier meistens herum und guckt geradeaus. Man merkt die beschränkte Mimik des Darstellers, der an sich den Film tragen soll. Das aber geht daneben, ebenso wie das Trauma, das die Story versucht, dem ehemaligen Soldaten mittels Alpträumen noch anzuhängen. Hier ist alles auf Braunton und Sonnenuntergang getrimmt, wobei die Farbgebung sehr unecht wirkt, fast so wie aus einem alten Ölgemälde. Da nun Reeves ein Totalausfall ist, müssen es die anderen retten, was dank Anthony Quinn, der den herzensguten Opa mimt, ganz gut gelingt. Also alles gut dank Weingut, Bauernbrauchtum und Sonne?
Weit gefehlt, denn die Story schafft es zu keiner Minute, Spannung oder Interesse zu erzeugen. Man weiß, was kommen wird, das aber ist alles so kitschig und hölzern vorgetragen, daß man sich in einem billigen Julia-Heftroman wähnt. Lachende Generationen auf einem wunderbaren Weingut, Liebe auf den ersten Blick, dazu noch ein bißchen Mariachi-Musik, und schon ist er fertig, der 08/15-Film. Kann man gucken, sicherlich, aber man sollte wissen, worauf man sich hier einläßt...auf einen Film, der ohne Höhepunkte dahinplätschert und mit einem wahrhaft allumfassenden süßlichen Ende ein schmalziges Finale setzt - 5/10