Review

"Schuster, bleib bei Deinen Leisten!" Dieser alte Sinnspruch trifft hier wie die Faust auf's Auge: Rob Zombie sollte sich in Zukunft lieber dem widmen, was er kann, nämlich der Musik. Von Zelluloid sollte er jedoch tunlichst die Finger lassen. Ich habe den Film eben gesehen und kann immer noch nicht glauben, daß ich 7,50 Euronen für diesen Schund ausgegeben habe. Wer eine innovative und/oder eigenständige Handlung erwartet, sollte seine Erwartungen am besten ins Bodenlose herunterschrauben. Der Film mutet wie eine Zitatensammlung aus alten Klassikern wie "Muttertag" und "The Texas Chainsaw Massacre" unter Zugabe von Versatzstücken durchgeknallter MTV-Videoclips an. Sich an den Ideen vorangegangener Filme zu bedienen wäre ja nicht das Schlimmste (Filme wie "Wrong Turn" haben durchaus bewiesen, daß man auch aus alten Ideen neue gute Filme machen kann!), wenn nicht die Umsetzung so grottenschlecht gewesen wäre. Man versucht, hölzerne und an den Haaren herbeigezogene Dialoge durch pseudo-coole Sprüche, die meistens doch nicht zünden, aufzupeppen. Trotz einer recht temporeichen Inszenierung kommt der Film bis zum Ende nicht so richtig aus dem Quark... Man sitzt die ganze Zeit da und fragt sich, wann es denn mal "richtig losgeht", und die Chance schwindet natürlich von Minute zu Minute. Die Handlung - hanebüchen und unrealistisch - fließt wie zähe Melasse am Zuschauer vorbei. Die farb- und bildverfremdeten Sequenzen, die ständig wie "Flashbacks" zwischendurch über die Leinwand flimmern, vermitteln einem eher das Gefühl, Rob Zombie hätte sich im LSD-Trip von 48 Stunden MTV-Dauerkonsum inspirieren lassen. Generell habe ich nichts gegen eine durchgeknallte und "farbenfrohe" Inszenierung, jedoch kann es nicht funktionieren, wenn man versucht, einerseits die Atmosphäre von TCM zu kopieren und andererseits dem Zuschauer ständig laute und hibbelige Sequenzen um die Ohren haut; das ist weder Fleisch noch Fisch.
Die Darsteller machen ihre Sache größenteils gut, das muß ich zugeben. Leider rettet das den Streifen auch nicht. Einen Punkt kann er durch den Knackarsch der blonden Maniac-Braut, welchen jene im Laufe des Filmes zweimal in die Kamera hält, wettmachen, das ist aber schon alles. Ansonsten ist "Das Haus der 1000 Leichen" durchweg langweilig, peinlich, und selbst das Ende mag weder gefallen noch ein Gefühl der Befriedigung hinterlassen. Wäre der Streifen wenigstens richtig blutig gewesen, hätte es ein paar anständige Gore-Effekte gegeben, hätte man ihm zumindest noch 2 oder 3 Gnadenpunkte verleihen können, aber selbst auf Splatter wartet man vergeblich. Die Folter- und Mordszenen sind nicht wirklich visuell blutig, aber dafür extrem menschenverachtend und widerlich in Szene gesetzt.
Kurz ausgedrückt: der Film krankt an Handlung/Ideen und noch mehr an deren Umsetzung. Ich rate nur: macht Euch ein eigenes Bild, aber gibt bitte kein (oder wenigstens nicht zu viel) Geld dafür aus. Könnte sein, daß Ihr Euch sonst ärgert...

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