Vier Studenten fahren quer durch Texas, als ihnen plötzlich das Benzin ausgeht sehen sie eine Tankstelle und nutzen ihre Chance. Die Tankstelle ist allerdings keine Normale, denn sie beinhaltet das „Captain Spaulding´s Museum of Monsters and Madness“, ein Museum für bizarre Sachen und berühmte Massenmörder. Die Teenager lassen sich rumführen und erfahren von Captain Spaulding, einem seltsamen Mann der als Clown geschminkt ist, dass es hier in der Nähe einen mystischen Ort geben soll, wo ein berühmter Massenmörder, Dr. Satan, aus dieser Gegend gehängt wurde. Der Mörder hatte ähnliche Charakterzüge wie Ed Gein, was der Gruppe imponiert. Sie lassen sich von dem verrückten Clown den Weg erklären und starten von einem bizarren Museum in einen bizarren Alptraum.
Rob Zombies Horrordebut (was für Filme sollte man bei so einem Namen auch sonst machen) ist sicher eine zwiespältige Sache, mir allerdings gefällt sein eigenwilliger Stil in den meisten Fällen sehr gut. Die handlung wird zurückdatiert auf Halloween 1977, und Zombie kopiert auch sehr auffällig die damaligen Filme und Stilmittel, streut viele Referenzen auf Werke dieser Zeit ein und vor allem macht er die eigentlich bösen Hinterwäldler für den Zuschauer zu den eigentlichen Integrationsfiguren, während die Opfer zwei Sekunden nach ihrem Ableben schon wieder vergessen sind.
Die Erzählweise ist dabei mit dreckig, brutal und schnell ganz gut beschrieben. Was die psychopathischen Firefly Mitglieder ihren Opfern zufügen (Umwandlung in Fischmensch, Gesicht abziehen etc.), ist nichts für zartbesaitete Zuschauer. Das ganze wird zwar durch rabenschwarzen Humor ein wenig abgemildert, über den aber wohl längst nicht jeder lachen kann. Ich fand die unterschiedlichen Charaktere des Redneck Clans dennoch absolut interessant. Jeder des Clans hat so seine eigene persönliche Macke (warum wird allerdings nie geklärt), wobei besonders Otis einen besonders ausprägten Riss in der Schüssel vorweisen kann, aber auch Tiny, Rufus, Baby, Ma, Grampa und natürlich Captain Spaulding sind der feuchte Traum eines Psychotherapeuten.
Neben der Familie Sadistico gibts im Finale da noch den zu Beginn angesprochenen Satan in seinen (mit elektrischem Licht beleuchteten???) Katakomben, was die Überlebenschance der vier Teens quasi auf 0 reduziert. Schön auch das Zombie die Teenager nicht als den übichen Nervbratzenhaufen konfiguriert hat, sondern auf normale Menschen, muß man bei Horrorfilmen ja schon lobend erwähnen.
Man kann über beide Filme denken, wie man mag, wenn man sich mit den krassen Fireflies und ihrer Methode des täglichen Zeitvertreibs anfreunden kann, erlebt harten Old School Horror und nicht einen der vielen oft lahmen Slasher Nachzieher, was sich hier ja auch angeboten hätte. Zombie verleiht seinem Film eine eigene Handschrift, auch wenn ich diese vielen farbverfremdungs-Zwischenintermezzos jetzt nicht so produktiv fand. Sollte man zumindest mal gesehen haben, um sich sein eigenes Urteil zu bilden.
8/10