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Rob Zombie ist schon ein einmaliges Individuum, er war Sänger der Band "White Zombie" und arbeitete nebenbei als Fahrradkurier und für ein Pornomagazin. Für Zombie also eine Ehrensache nicht nur Regie bei seinem Debüt "Das Haus der 1000 Leichen" zu führen, sondern auch noch das Drehbuch zu schreiben und die Musik zu komponieren. Besonders "The Texas Chainsaw Massacre" und "Natural Born Killers" scheinen es Zombie dabei angetan zu haben, denn die Grundidee verfilmte Tobe Hooper im Jahre 1974 und die schnellen Schnitte und eingefügten Clips erinnern an Oliver Stones Gewaltfilm. Trotzdem ist "Das Haus der 1000 Leichen" ein Ausnahmefall, eine blutige Geisterbahnfahrt die bestimmt nicht jedem munden wird.

Jerry (Chris Hardwick), Mary (Jennifer Jostyn), Denise (Erin Daniels) und Steve (Walton Goggins) wollen einen kleinen Reiseführer verfassen, über längst vergessene oder unbekannte Attraktionen des Landes. Dabei landen sie bei Captain Spauldings (Sid Haig) Gruselkabinett und erfahren dort von der Legende des Serienkillers Dr. Satan. Besonders Jerry will der Sache auf den Grund gehen, doch sie landen nach einer Autopanne auf der abgelegenen Farm der Fireflys. Die pflegen an Halloween besondere Traditionen und lassen ihre neuen Opfer nicht mehr gehen. Für die vier jungen Menschen beginnt ein blutiger Alptraum und es gibt kein Entrinnen.

Wir brauchen gar nicht darüber zu diskutieren, auch "Das Haus der 1000 Leichen" fährt die übliche Klischeestory auf, wo ein paar junge Menschen in die Hände perverser Hinterwäldler geraten. Auch entsprechen diese (zumindest die beiden Jungs) dem gängigen Profil, doch ihre pubertären Zoten halten sich in Grenzen. Auch ist bei Zombie alles einen Tick rockiger, schriller und abgefahrener. Er kurbelt nicht einfach das typische Gewäsch herunter, sondern bringt seinen eigenen Stil mit ein. Die Optik ist einmalig, selbst die hektischen Schnitte fallen diesmal nicht negativ auf. Zwischendurch werden immer wieder kleinere Clips eingeblendet, manchmal auch in schwarz-weiss und Zombie scheint schon lange ein eingefleischter Horrorfan zu sein, denn viele Szenen kann man als Tribut verstehen. Überall finden sich Fanartikel wie Poster, Figuren oder Aufsteller für uralte Horrorfilme. Zombie war hier mit viel Herzblut am Werk, was die detailreichen Kulissen beweisen. Der Brachialhumor dürfte vielen Zuschauern etwas zu schaffen machen. Doofe Sprüche, extrem viele Schimpfwörter und ein wenig overacting vereinzelter Darsteller komplettieren diesen pechschwarzen und schrägen Humor. Doch gleichzeitig muss auf gruselige Sequenzen nicht verzichtet werden. Der Zuschauer weiss, was den Vier blüht, es beginnt als harmloser Scherz und endet in einem Blutbad. Zombies Score ist dabei schlichtweg brillant und immer passend.

Genauso die Kulisse, eine abgelegene Farm mit vielen unterirdischen Gängen und dort warten viele böse Überraschungen. Nicht nur eine totgeglaubte Legende, sondern auch Zombies und viele übel zugerichtete Leichen. Die Familie Firefly ist fleissig bei der Sache, zwischendurch taucht sogar die Polizei samt Marys Vater auf und werden kaltblütig ermordet. So vergeht einem manchmal das Grinsen, wenn die jungen Menschen gefoltert werden und schließlich bestialisch ermordet. Dabei geizt Zombie nicht mit Brutalitäten, vor allem wirkt das Ganze so sinnlos und die ganze Familie Firefly besteht aus kompromisslosen Psychopaten die unberechenbar sind. Das Ganze verpackt Zombie in kurze 85 Minuten, Längen haben hier keine Chance, aber die Spannung schafft es im Gegensatz auch nie auf ein richtig hohes Niveau. Trotzdem macht dieser deftige Horrorspass Laune, daher folgte zwei Jahre später auch das Sequel "The Devil´s Rejects". Viel hat Zombie auch den Darstellern zu verdanken, die durchweg eine herrlich überzogene Show abliefern. Besonders Sid Haig (Night of the Living Dead 3D, Halloween) als Captain Spaulding, Bill Moseley (Babysitter Wanted, Die Armee der Finsternis) als Otis, Sheri Moon (The Toolbox Murders, Halloween) als Baby und Karen Black (Invasion vom Mars, Children of the Night) als Mutter Firefly.

Was für eine Mischung, entweder man mag es oder man hasst es. Schwarzer Humor, schräge Figuren und viel Blut, nur die Story ist 08/15. Trotzdem recht spannend, musikalisch perfekt untermalt und völlig ohne die üblichen Längen. Ein einmaliges Vergnügen im Genre Horror.

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