Review

Sandalensuperlativ


Clash der filmischen Titanen. 3 Stunden kurz führt der namensgebende Gladiator und Sklave eine immer größer werdende Armee der Unterdrückten gen Rom - und man sitzt einfach nur mit offenem Mund, offenem Herzen und offenen Augen vor der leuchtenden Leinwand (auf der am besten die neue, atemberaubend schöne 4K-Restauration läuft)…

Natürlich kann man ganze Abhandlungen und Meinungsartikel darüber verfassen, welches Ego oder welcher Stil (Trumbo, Douglas, Kubrick) hier am spürbarsten zu sein scheint. Und jeder scheint ja deutlich in seiner Disziplin (Dialoge, Schauspiel, Darstellung) phasenweise. Doch im Grunde fusionieren in „Spartacus“ genug ihrer Genies zu einem epischen Ganzen, in dessen Liga in der gesamten Filmgeschichte nur kaum Konkurrenz geklettert ist. „Ben-Hur“ oder „Gladiator“ vielleicht noch, aber das war's dann auch schon. In „Spartacus“ treffen Melodrama auf Massenszenen, der Ruf nach Freiheit auf eine rührende Liebesgeschichte, Schlachtengemälde auf Sandalenkämpfe, Zisternen auf den römischen Senat, Cesar auf den größten Sklavenaufstand aller Zeiten. Hier werden keine Superlative ausgelassen, jedoch ohne je zu kitschig zu werden. Alles hat ein zeitloses und würdiges Thema, verläuft sich in ein denkwürdiges Finalbild, das wohl ewig bei mir bleiben wird. Kraftvoll, traurig, tapfer und stark. „Spartacus“ ist ein Trumpf im Ärmel Hollywoods, ein Amalgam aller erster Güteklasse. 

Fazit: ohne Frage zusammen mit „Gladiator“ der größte Anwärter auf den besten „Sandalenschinken“ aller Zeiten. Trumbo, Kubrick, Douglas - was für ein (verstrittenes!) Trio! Ein massives drei Stunden Epos, das man sich noch länger wünscht. Gibt’s nicht alle Tage! 

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