Review

Das Sprichwort "Was war zuerst da - das Huhn oder das Ei?" dürfte jedem bekannt sein. Nach Sichtung von "Versus" stellt man sich zwangsläufig die Frage: "Was war zuerst da - der Wald oder das Budget?".

Regiesseur Ryuhei Kitamuras wilder Genremix aus Zombiefilm, Action, Martial Arts, Fantasy und dutzenden von knallharten Splatter-F/X, garniert mit dem typischen Humor der Japaner ist wohl einer der gehyptesten Filme der letzten Jahre - zu Recht?

An "Versus" scheiden sich die Geister, wenn doch die meisten den Film als DEN Kracher ansehen. So tue ich es auch. Außer der zu langen Spielzeit von etwa 2 Stunden gibt es so gut wie nichts an dem Film zu kritisieren.

Die (dünne) Handlung ist bekannt - 2 Sträflinge flüchten in einen mysteriösen Wald, der das 444te der 666 Portale zur "anderen Seite" ist. Doch der arrangierte Deal mit den Mittelmännern entpuppt sich als Falle...der überlebende Sträfling flieht mit einer Schönheit in den Wald und muss sich mit den Häschern und auferstandenen Zombies herumschlagen...

Das wichtigste und aufsehenserregentse an "Versus" sind die zahlreichen Splattereffekte, die so noch nie dawaren. Es verstreicht kaum eine Minute wo nicht gehackt, zerschossen, abgerissen, und auf andere Weise getötet wird. Diese Effekte sind so zahlreich wie gut gemacht und sehen selten billig aus. Auch kann man durchweg eine Härte zusprechen - nicht wie bei dem oberblutigen Streifen "Braindead", der sich durch seinen Humor abmildert. Zwar gibt es auch in "Versus" viele schwarzhumorige Passagen, diese sind jedoch nicht zu stark in die Länge gezogen, sondern immer nur kurz situationsbedingt. Überzogen sind jedoch die Zombies: mit sehenswertem Make-up. Ja richtig Klasse, irgendwo zwischen ihren italienischen und amerikanischen Pedanten anzusiedeln. Nicht zu verwest, aber immer noch als klare Zombies auszumachen. Des Weiteren haben sie seit "Bub", dem netten Zombie aus "Day of the Dead" den Umgang mit Waffen verbessert und liefern sich knallharte Gefechte mit den Gangstern.

Diese Fieslinge - allem voran der Obermacker und der "Messerfritze" sind gut besetzt. Besonders der charismatische "Messerfritze" spielt den Rest seiner Kumpanen locker an die Wand. Sehr spaßiger Charakter den er verkörpert. Der Hauptdarsteller (Sträfling) hingegen überzeugt durch sein fast emotionsloses Auftreten. Meister des Schwertes und der lässig-lasziven Sprüche. Auch in der deutschen Synchro noch annehmbar gut. Aber auch der Rest der Truppe kann überzeugen, Höhepunkte des schauspielerischen Könnens gibt es aber keine.

Problem ist eben das alles nur in dem Wald (der Auferstehung) spielt - keine Ortswechsel, keine Kulissen. Dafür ist die Choreographie der Kampfszenen und die Kameraführung erste Sahne. Wahnwitzige Bildschnitte geben sich die Hand mit atemberaubender Action pur. Es ist kaum Zeit zum Luftholen - in einer einzigen Sequenz aber gibt es einen Moment der vollkommenen Stille; Hommage an "The Killer"?

Fazit: Legt man keinen Wert auf tiefgehende Dialoge oder Allerweltsschauspieler, sondern auf knallharte Action pur: hier ist der Film auf den ihr schon immer gewartet habt!

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