Review

Wie so oft ein Samstag Abend ohne Plan mit dem besten Freund. Und da wir nichts besseres zu tun hatten, verschlug es uns in die Videothek, wo wir uns nach einem neuen Film umsahen. Das einzige Genre, in dem wir uns wahrscheinlich jemals einig werden, ist der gute alte Splatterfilm, und so kam uns dann irgendwie Versus in die Hände. Da ich eigentlich vom japanischen Kino nicht sehr begeistert bin, betrachtete ich den film mit großer Skepsis, was sich insofern als gut erweisen sollte, da ich ihn mir ohne Erwartungen ansah.

Eines vorwegzunehmen: Wenn man einen anspruchsvollen, interessanten, komplexen Film ansehen will, ist man bei Versus falsch. Trotzdem ist er einer der coolsten Filme, die ich je gesehen habe.

Gleich in der ersten Szene wird jemand zerteilt und diese Linie der Zerstückelungen zieht sich durch den ganzen Film. Zuerst sieht man zwei Gefangene durch einen Wald flüchten, an einer Straße dann warten sie auf die rettenden Gangmitglieder des einen, der andere ist eher unbeteiligt, er will einfach nur weg von hier. Als die supercoole Gang dann kommt, haben sie ein Mädchen als Geisel, was der eine gar nicht toll findet und den ersten darauf hin nach einem kurzen Streit erschießt. Doch siehe da, dieser erhebt sich in bester Zombiemanier und man erkennt schnell, dass mit dieser Gegend etwas nicht stimmt. Es beginnt eine Verfolgungsjagd, da der eine das Mädchen "rettet" und mit ihr durch den Wald flüchtet. Schnell treffen die Mafiosi (oder Yakuza oder wie man sie in Japan auch immer nennt und schreibt) auf ihre früher erschossenen Opfer und die Mitte des Filmes artet in ein Gemetzel aus. Die Fetzen fliegen und die Charaktere beweisen ihre unglaubliche Coolness.

Mit der Zeit kommen dann auch noch die beiden Polizisten, aus deren Gewahrsam die beiden Gefangenen geflohen sind, ins Spiel. Der eine, ein ehemaliger FBI-"Lehrling", der andere ein eher dümmlicher Laufbursche. Der FBI-Typ ist so ein ziemlicher Alleskönner, er prahlt immer mit seinem Spürsinn etc.

Auch der Boss dieser Gang kommt dann ins Spiel. Eines der Gangmitglieder will ihn umbringen und die Organisation unter seinen Nagel reißen, allerdings entpuppt sich dieser Boss als ziemlich unzerstörbares Etwas, das die Macht der Welt an sich reißen will. Dieser bringt dann die Deserteure um und verwandelt auch die in Zombies, die sich schließlich dem noch lebenden Sträfling und seiner geretteten Frau entgegen stellen und in einem blutigen Endkampf noch mal die Fetzen fliegen lassen...

Ich war total überwältigt von diesem Film und ich kann nur verstehen, warum er schon jetzt zu einem Kultfilm geworden ist. Man darf die übertriebene Coolness der Charaktere natürlich nicht ernst nehmen, aber gerade dadurch bekommt der Film den richtigen Touch. Auch die Musik (Drum’n’Base) lässt den Streifen noch cooler werden und besonders die Kampfsequenzen sind kreativ und gut gemacht.

Der film ist einfach der beste Zusammenfluss von Splatter, Action und Martial Arts, den man machen kann. Ein absolut sehenswertes Spektakel, allerdings nur für Fans des Genres.

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