Trashige Filme ziehen in der Regel ihren Charme gerade daraus, dass sie ganz offensichtlich schlecht und billig produziert wurden, desöfteren auch herrlich dazu stehen und sie gerade deshalb, eben weil sie so schlecht sind, irgendwo auch manchmal ziemlich gut oder zumindest wahnsinnig unterhaltsam sind. Zu solchen Filmen kann man recht häufig auch solche zählen, die vor Gore- und Splatter nur so strotzen und manchmal werden sie zu wahren Kultklassikern oder aber es verstecken sich gar nicht so billige Produktionen mit namhaften Schauspielern dahinter, die einfach nur die Sau raus lassen wollten. "From Dusk Till Dawn" oder "Planet Terror" sind nur zwei recht prominente Vertreter, "Braindead" vermutlich die Bibel.
Warum klappt das bei dem kruden Genremix aus Japan dann nicht? Die Zutaten sind da: Gun-Fu Einlagen wie bei John Woo zu Bestzeiten, für die augenscheinlich billige Produktion (400.000 Dollar) erstaunlich gut choreographierte (Schwert-)Zweikämpfe, viel Blut, hoher Bodycount, Zombies (!), Waffenfetisch, eine verhältnismäßig sehr gute, dynamische Kameraführung und sogar eine Prise Humor. Und tatsächlich macht "Versus" zunächst einmal auch jede Menge Laune auf mehr. Jedoch wird schnell klar, woran das Ganze scheitern wird: Die andauernde Techno/Bigbeat-Beschallung kann schon auf die Nerven gehen, der Humor wird bald nur noch clownesk gehandhabt und, das ist das Schlimmste, der Film ist eindeutig zu lang geworden. Bei der schon nicht vorhandenen Story hätte man gleich mal mindestens 15 Minuten an "Handlung" und "Dialogen" weglassen können, weshalb "Versus" schon früh den Eindruck des Durchhängens vermittelt, wobei dieser nie mehr so richtig weggeht.
Schade.
Hier wurde enorm viel Potenzial verschenkt, "Versus" hätte ein richtig gaudiges style-over-substance Vergnügen werden können. Wenns zur Sache geht, ist ordentlich die Hölle los, nur muss man zu oft zu lang darauf warten. Splatteraction mit eigener Ausbremsfunktion.
4/10