Versus
Nicht jeder Kultfilm, zumindest wurde Versus oft als jener bezeichnet, verdient diese Bezeichnung.
Ein außergewöhnlicher Genre-Mix aus Martial Arts, Fantasy und Splatter ist der Streifen sicherlich, aber die Umsetzung lässt dann meiner Meinung nach doch zu wünschen übrig. Vielleicht kann ich mich auch einfach nicht mit dem, auf meine europäischen Augen oft billig und dumm wirkenden, Asia-Style anfreunden, allerdings weiß auch ich so manche Perle, die es diesbezüglich unbestritten gibt, zu schätzen.
Mein Problem geht bei der Handlung los, welche eigentlich keine ist. Auf der Welt gibt es 666 Tore, die auf die dunkle Seite führen. Diese sind vor allen Menschen verborgen. Das 444. davon ist der so genannte "Wald der Wiederauferstehung" in Japan. Dort treffen eines Tages ein geflohener Häftling mit der Nummer KSC2-303 und sein Freund auf ihre Fluchthelfer - eine Gruppe von Gangstern, allesamt sehr schräge Charaktere, mit einem offensichtlich entführten Mädchen im Schlepptau. Noch während die Gangster auf ihren Anführer warten, kommt es zu einem Schusswechsel. Alle Toten erwachen aber kurz darauf schon wieder zu neuem Leben. Und schon beginnt eine Parallelhandlung zu vor hunderten von Jahren geschehenen Ereignissen.
Nicht sehr komplex das Ganze, aber auch nur Nebensache für die eigentlich im Mittelpunkt stehenden Splatter- und Kampfsequenzen. Hört sich nach Videospiel an und kommt einem auch tatsächlich so vor. Nichts gegen handlungsfreie Haudrauf-Filme, die die martialischen Instinkte des geneigten Fans ansprechen, aber das hier ist einfach too much, im Sinne von zu wenig und vor allem verpackt in 120 Minuten. Die musikalische Untermalung des hektisch geschnittenen Low-Budget MTV-Clips passt sich perfekt den Bilder an…schnell, anstrengend und auf Dauer einfach nur noch nervig. Mit jeder Minute wird alles immer zäher, trotz des anzuerkennenden Ideen-Feuerwerks und der harten Gangart, mag man dem planlosen und überdrehten Agieren der Darsteller einfach nicht mehr zuschauen. Der witzlose Humor gibt Versus dann den Rest.
Ein engagierter Amateurfilm der den Riesenhype einfach nicht rechtfertigt…Trash ohne das gewisse Etwas.