Der Inhalt der Kungfu-Klamotte "Kungfu genius" ist durchaus etwas komplexer als die typische Rache-Story anderer Eastern, weshalb die Inhaltsangabe dann etwas länger ausfallen könnte als sonst.
Ein Kungfu-Kämpfer (Cliff Lok), der offenbar über keinen Namen verfügt und sich nur "Genius" nennt, möchte mit seinem Schüler eine Kungfu-Schule eröffnen. Da bereits in der Stadt, die er sich als idealen Ort vorstellt, eine spirituelle Kungfu-Schule exixtiert, kommt es zu Problemen. Zwei Schüler der anderen Schule fühlen sich beleidigt und fordern Genius heraus. Dieser führt die beiden mustergültig vor. Einer der beiden nimmt nun Rache am Schüler von Genius und schlägt ihn versehentlich zum Idioten (fragt bitte nicht, wieso man nach einem Tritt in die Eier zum Idioten wird, es passiert halt). Genius knöpft sich nun den Täter in einem Bordell vor, doch plötzlich taucht der Leiter des Bordells (Lee Hoi Sang) auf und versucht den Schüler der spirituellen Schule zu töten. Genius möchte dies verhindern und verhaut den Bordellleiter zu Klump. Dieser wiederum lässt sich das nicht gefallen, schon allein, weil sein Sohn bei dieser Keilerei zum Idioten geschlagen wurde (nein, dieses mal kein Tritt in die Eier, sein Kopf wird mit Kokosnüssen oder Mangos oder sonstwas malträtiert). Er ruft einen sehr guten Kämpfer (Wilson Tong) und veranstaltet ein Massaker in der spirituellen Kungfu-Schule. Die Rache an Genius fällt allerdings nicht so ertragreich aus, wie sich die beiden Schurken erhofft hätten...
Was sich in der Inhaltsangabe möglicherweise etwas verwirrend anhört ist eigentlich leicht zugänglich, schon allein, weil der Film schnell zur Sache kommt. Hauptaugenmerk ist auch nicht die Handlung, sondern die zahlreichen gut choreographierten Kämpfe. Gekämpft wird hier nämlich fast pausenlos. Anfangs sind die Kämpfe noch sehr harmlos und es wird keiner getötet, später werden die Kämpfe jedoch härter und blutiger, was aber nicht störend wirkt. Dass die Kämpfe so gut inszeniert sind, ist nicht verwunderlich, schließlich ist Regisseur Wilson Tong gleichzeitig der Action-Director und in diesem Bereich versteht er sein Handwerk.
Mit Hauptdarsteller Cliff Lok hat er die perfekte Wahl getroffen, da dieser das nötige Charisma eines gutmütigen Helden zu versprühen vermag. Die Nebenrollen sind auch ganz gut besetzt, besonders Lee Hoi Sang ist ein Schurke, den ich immer wieder gerne sehe.
Nicht so gut ist allerdings der Soundtrack, der auf gut Deutsch geklaut ist. In einer Trainingssequenz am Anfang ertönt das Rocky-Thema, später läuft das Thema aus "Dawn of the Dead". Nicht, dass mir diese Musik nicht gefällt, es ist nur so, dass Filme mit geklauter Musik per se lächerlich und unprofessionell wirken.
Fazit: "Kungfu genius" bietet ca. 80 Minuten lang gute Unterhaltung, ist temporeich inszeniert und macht Spaß. Er ist nicht der ganz große Wurf im Eastern-Genre, aber eindeutig gut.
08/10 Punkten