Review

Penibel detailgenaue Verfilmung von A. C. Doyle's 1890 erschienenem Roman "The Sign of Four", dessen Akkuratheit sich sogar in der genauen Aufzählung der Smaragde, Rubine, Saphire etc. wiederfindet, was aber gleichzeitig eine ziemliche Schwäche darstellt: Die Vorlage selbst ist nämlich nicht so herausragend, weder knifflig noch gross einfallsreich; das letzte Viertel ist eine einzige Rückblende, die einem weder grossartig Neues bringt, noch einen interessiert, so dass sich zum Schluss alles ziemlich zieht.
Alles andere vorher geht sehr geradlinig vor, wäre auch kurz zusammenfassbar und ist relativ simpel [ Einführung durch den einen Sholto - Bruder, Besuch des 2ten Bruders, der aber Stunden zuvor ermordet wird, mit einem Hund wird die Fährte aufgenommen, die an einem Bootsverleih endet, das Boot wird gesucht und gefunden und eine kurze - mit Verlaub: lahmarschige - Hetzjagd auf der Themse spielt sich ab ]
Zum Raten ist da nichts, funktioniert im Buch dann auch einzig durch die viktorianische Schaueratmosphäre - riesiges fast leerstehendes Schloss, Nebel, Nacht, Themse, ein "Monster" -, die im Film aber schwerlich rüberkommt, da alles einen Tick zu hell und zu fernsehgerecht; mal gespannt, wie das beim HUND VON BASKERVILLE gelöst wird.
Ansonsten alles nicht zu unspannend, für Kenner des Buches auch interessant, aber letztlich enttäuschend, da der Film in seinen selbst gesteckten Grenzen festsitzt, hier die Kindergang noch mehr stört, aber dafür die Liebesgeschichte zwischen Miss Morstan und Watson gottseidank weggeschrieben wird. Die erste Szene kommt nicht nur im Buch nicht vor, sondern ist auch komplett unsinnig.
Jeremy Brett gefällt als S.H. übrigens sehr gut, kommt auch näher ran als Cushing [ zu klein ] und Rathbone [ zu gross ].

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