Verschwörung im weißen Haus! Nein, was haben wir Jahrzehnte auf diesen aufregenden Plot gewartet, nie kam jemand zuvor auf solch eine geniale aussergewöhnliche Idee. Satire aus. Gähnen einstellen. Hier kommt Michael Douglas, er ist Leibwächter von Mr. President und hat eine Affäre mit der First Lady. Man verdächtigt ihn des Verrats, doch steckt ein anderer dahinter und natürlich muß nun Superman Douglas alleine, privat und nur mit der Unterstützung von Mrs. First Lady den Verräter bloßstellen - vorzugsweise bevor Mr. President unerwartet verstirbt.
Um es vorneweg zu nehmen: es wird ihm gelingen. Denn schließlich handelt es sich hier um Hollywood pur. Regisseur Clark Johnson steht schließlich nicht gerade für überraschende Plots, siehe S.W.A.T. - doch wie er den "Sentinel" verpackt verdient Respekt. Das Buch an sich ist öde, vorhersehbar und ließ wenig Spielraum zur Ausschmückung zu. Doch Johnson schafft es zum einen mit packenden Schnitten und nicht zu kitschig wirkendem Soundtrack, der nötigen Realitätsnähe und zum anderen mit verdammt gut agierenden Schauspielern einen fesselnden Thriller zu kreiern, der trotz ausgelutschtem Plot im Endergebnis erstaunlich spannend gelungen ist.
Natürlich hat uns aller Michael größten Anteil an der Show. Doch auch Kim Basinger agiert (endlich einmal wieder) auf hohem Niveau in einer Rolle die ihr schier auf den Leib geschrieben scheint. Eva Longoria, David Rasche, Kiefer Sutherland und Martin Donovan ergänzen erstaunlich erfolgreich die Liste prominenter Akteure, allen kann durchaus mit Lob begegnet werden.
Natürlich weiß man als Kenner Hollywoods immer was als nächstes passiert. Keine Überraschungen, geradliniger Plot - aber das ganze trotzdem spannend erzählt. Für Genre-Freaks eine Freude, ansonsten ein durchschnittlich gelungener Film der sich nicht so richtig zwischen A oder B-Movie entscheiden kann.
(5/10)