Schöner, kurzweiliger und rasanter Actionkracher. Mit guter Story, erstklassiger Ausstattung, prima Schauspielern. In diesem Sinne also beste Unterhaltung auf Hollywoodniveau. Einziger Schwachpunkt des Films ist Michael Douglas. Der ist nun Mal mittlerweile 65 und das merkt man auch sehr deutlich.
In The Sentinel beweist er, dass man auch als Mann ganz, ganz peinlich und würdelos altern kann. Sonst kennt man solche Allüren eher von alten „ich habe doch immer noch schöne Beine“-Frauen, die glauben, mit Zwanzigjährigen mithalten zu können. Hier dagegen will Michael Douglas dem Zuschauer weismachen, dass er immer noch mit 40-jährigen mithalten kann.
Aber das geht natürlich gehörig in die Hose. Schon sein äußeres Erscheinungsbild wirkt untrainiert (ist nun mal nicht jeder so diszipliniert wie Stallone), man sieht also seine Schwabbelplauze und wenn er versucht seinen Gegnern im Laufschritt zu entkommen, möchte man am liebsten einen Arzt rufen.
Jaja, Herr Douglas, in ihren Augen sind sie ein großer Held und bumsen die schönsten Frauen (aber wieso sollen die eigentlich so eine Wahl treffen?). Sie prügeln sich erfolgreich mit den härtesten Gangstern und um nichts anderes, als die Wahrheit ans Tageslicht zu befördern. Ja, selbstverständlich erkennen wir das an, Herr Douglas, schließlich haben sie den Film ja auch produziert (gekauft), denn sonst hätte doch kein Regisseur der Welt den tollsten Typen am Set mit ihrer Person besetzt.
Aber mal unter uns: Wer soll das eigentlich glauben? Ist das in Wahrheit nicht genauso peinlich wie der jüngste Auftritt von Zsa Zsa Gabor? Lohnt sich wirklich für diese alberne Show das Lifting, das Korsett und die ganze Haartransplantation?
So viel dazu, aber abgesehen von dieser Kröte ist der Film wirklich gut. Schön gefilmt, rasant geschnitten und mit leichtem Storytiefgang und schönen Darstellern (insbesondere Eva Logoria ist ein Augenschmaus)
Etwas zu blass ist allerdings der Präsident (David Rasche, besser bekannt als Sledgehammer) geraten, dafür glänzt aber an seiner Seite Kim Basinger als First Lady und ganz hervorragend spielt wieder Kiefer Sutherland. Natürlich ist er wieder einmal in einer Jack-Bauer-Rolle unterwegs, aber das macht er nun mal verdammt gut.
Nur wie gesagt ist es schade, dass sein Kontrahent eher eine Gehhilfe benötigt, als dass er ihm das Wasser reichen kann.
Der Schluss ist bei Sentinel sogar ganz schön gelungen und für einen Actionfilm sogar recht logisch. Einzig die Eingangserpressung wird nicht zufriedenstellend aufgelöst. Aber das ändert nichts am positiven Gesamturteil. Der Film hält, was er verspricht. Er bietet nichts bahnbrechend Neues. Aber ist schön verpackt und durchgehend spannend.