Vampirfilme sind in der heutigen Zeit eher was für pubertierende Mädchen. Doch es gab auch eine Zeit in der Mädchen eher wenig mit den Blutsaugern anfangen konnten. In einer Zeit von John Carpenters Vampire oder From Dusk Till Dawn, konnten Vampire den Zuschauer noch schockieren und zwar nicht durch Glitzer sondern durch Blut und Gedärme. Vamp ist genau ein solcher Film, doch zählt er auch zu den Knallern im Vampirgenre oder sollte man lieber noch einmal From Dusk Till Dawn anschauen?
AJ und Keith wollen in eine dieser ominösen Studentenverbindungen aufgenommen werden, um dies aber zu schaffen müssen sie für eine ganz besondere Unterhaltung sorgen: Eine Stipperin. Doch wo bekommt man eine solche Dame her? In ihrem kleinen Ort gibt es keine und ein Auto haben sie auch nicht. Also müssen sie bei dem neureichen aber von allen gemiedenen Duncan um ein Auto betteln. Dieser hat nur eine Bedingung, die beiden müssen ihn mitnehmen. Also ziehen die drei los und suchen im After Dark Club nach einer willigen Dame. Doch ihre Suche soll alles andere als einfach und entspannt sein. Und sie werden die Nacht ihres Lebens erleben!!
Die Geschichte von Vamp kommt sehr schnell in Fahrt. Nach dem tollen Intro, dass richtige Oldschool Horrorfeeling versprüht, verbringt man keine 10 Minuten mit der Handlung. Genau das ist ein großer Pluspunkt für Vamp. An sich zieht sich der Film zu keiner Sekunde und es bleibt immer spannend. Genau so wünscht man sich einen Vampirfilm. An sich kommt es einem allerdings so vor, als hätte man sich bei From Dusk Till Dawn sehr von Vamp inspirieren lassen.
Die Schauspieler machen alle einen sehr guten Job. Allen voran natürlich Grace Jones die als Katherine einen immer wieder in ihren Bann ziehen kann. Besonders ihre Augen wirken für den Zuschauer immer wieder hypnotisierend. Aber auch Chris Makepeace in der Rolle des Keith ist ein toller Held. Die Atmosphäre des Films ist allerdings der wahre Star. Da der Film fast ausschließlich nachts spielt und zudem auf eine sehr interessante Farbgebung setzt, wirkt der Film wie ein wahrer Alptraum. Auch die Bar ist recht interessant und verworren gestaltet und lädt zum Verlieren ein.
Die Musik setzt sich fast komplett aus afrikanischen Klängen gemixt mit ein wenig Technomusik der 80er zusammen. Das hört sich wohl für jemanden, der den Film noch nie gesehen hat reichlich merkwürdig an, funktioniert aber erstaunlich gut und hilft der Atmosphäre einen endgültig gefangen zu nehmen.
Die Bluray aus dem Hause 84 bietet Vamp ungeschnitten und in einer noch nie gesehenen Bildqualität. Besonders die Nachtszenen sind ein wahrer Blickfang und können einen absolut überzeugen. Tontechnisch zeigt sich die BD fehlerfrei und kann auf ganzer Linie punkten. Besonders der englische Ton überzeugt. Das Booklet des MBs ist sehr gut geworden und bietet einen sehr interessanten Text über den Film, Grace Jones und ihre Arbeit, sowie ein paar Infos über den Hauptdarsteller und den Regisseur. An Bonusmaterial wurde auch nicht gespart. Besonders der Kurzfilm Dracula bites the big Apple muss man gesehen haben, da er sich zu keiner Zeit ernst nimmt und einem 20 Minuten gute Unterhaltung bietet. Zudem gibt es ein Audiokommentar, sowie Trailer, einen Gag-Real und einige Probeaufnahmen. Hier hat man sich wirklich Mühe gemacht, um dem Käufer ein tolles Paket zu bescheren.
Fazit: Toller, atmosphärischer Vampirfilm, der zeigt, wie ein Vampirfilm sein sollte. Spannend, blutig und zu keiner Zeit langweilig. Das MB von 84 kann man jedem Fan des Genres nur wärmstens ans Herz legen. Gute Bild- und Tonqualität, sowie tolle Extras machen dies zu der besten VÖ dieses Films!