Hannibal, der große karthagische Feldherr, überquert mit seinen Kriegern die Alpen, um Rom anzugreifen. Um die Römer zu verunsichern, nimmt Hannibal Sylvia, die Tochter eines Senators, gefangen. Hannibal zeigt ihr seine Armee und lässt sie frei, in der Hoffnung, dass sie den Römern davon berichten wird und diese dadurch eingeschüchtert werden. Sylvia erfüllt ihre Mission jedoch nicht: Sie hat sich in Hannibal verliebt und kehrt zu ihm zurück. Beide werden von einer römischen Patrouille erwischt, Hannibal kann entkommen, aber Sylvia wird gefangen genommen und verbannt. Hannibal befreit sie und zieht mit seiner Armee gegen Rom, um die Römer zu überwältigen. Plötzlich taucht Hannibals wahre Frau auf und Sylvia flieht nach Rom, wo sie verhaftet und zum Tode verurteilt wird.
Was man nicht alles auf den Discovery Channel Doku DVDs über die größten Kriegerstämme nicht alles findet. Gut wenns umsonst ist einfach mal in den Player geworfen, zumal der Film kurioserweise die erste gemeinsame Zusammenarbeit des Prügelkombinats Bud Spencer und Terence Hill darstellt, wobei man Spencer gar nicht erst erkennt, da er seine Markenzeichen namens Bart und Wampe damals noch nicht spazierentrug, Hill hat wenigstens eine Nebenrolle spielen dürfen, wer den alten Grinser mal todernst in einer Toga spielen sehen möchte, soll hier mal reinschauen.
Der Film an sich ist ein typischer Historienschinken der 50er, die Geschichte des Kriegerfürsten ist, sofern mich mein Geschichtsgedächtnis nicht täuscht, absolut akkurat dargestellt, allerdins mit einer kleinen Ausnahme, die den Film zu einer mitunter reichlich zähen Angelegenheit macht. Dem ollen Karthager wird nämlich eine Liebesgeschichte mit einer Römerin aufoktroyiert, die natürlich gleichzeitig die Nichte seines letztendlich entscheidenden Widersachers Roms ist. Also genau der Stoff aus dem sich massenhaft schläfriger Gefühlskonflikt machen läßt. Dementsprechend wird der Fluß ständig durch aufgeblähte, schwülstige Dialoge aufgehalten, die einfach nur nerven, wenn sie in etwa ein drittel des Gesamtwerks ausmachen. Ansonsten ist Hannibal eine ganz runde Sache, Ausstattung und Kostüme sind ok, ebenso die Darsteller, selbst die mühevolle Alpenüberquerung samt Elefanten wird ausführlich zu Beginn wiedergegeben.
Etwas vermißt habe ich bei einem Film über Hannibal die großen Kämpfe, es findet zwar eine große zentrale Massenschlacht statt, aber bei der Größe des Feldzuges im Rahmen des punischen Krieges, hätte man das ruhig öfter bringen können, um das strategische Genie Hannibals etwas mehr zu zeigen, zumal man anerkennenswerterweise hunderte von Statisten zur Verfügung hatte. Auch der eher unrühmliche Tod Hannibals wird mit keiner Silbe erwähnt, sondern die Geschichte endet praktisch mitten im Geschehen und ein Erzähler wirft zwei Sätze in den Raum, das Hannibals Armeen letzendlich doch von Rom geschlagen wurden.
Schade, da hätte mehr draus werden können, statt eines dokumentarischen Spielfilms, wurde sich mal wieder den Genrekonventionen gebeugt und ein historisches Melodram draus gemacht. Gute Ansätze sind durchaus vorhanden, dennoch plätschert der Film letztendlich eher träge vor sich hin.
5/10