"Horror In The Attic" - klingt nach einem tumben Teenie-Slasher, der Klappentext baut aber ein wenig Suspense auf, sodass mein Interesse ein wenig geweckt wurde. Vorher nichts von dem Streifen gehört, der wohl direkt für den Vertrieb auf DVD produziert wurde - dementsprechend war die Erwartungshaltung niedrig.
Beste Vorrausetzungen für positive Überraschungen also, und in der Tat: "Horror In The Attic" konnte mich - zumindest ein bisschen - fesseln. Klar, das Niveau der Produktion und der illusteren Schauspielrunde, bestehend aus C-Klasse-Mimen wie Seth Green und Jeffrey Combs, stehen für einen höchstens durchschnittlichen Filmeabend von der ersten Minute an. Aber die Ausgangslage der Story selbst macht schon Lust auf mehr; auch wenn einem manches Element doch aus dem einen oder anderen Film bekannt vorkommen dürfte.
In der ersten Hälfte entwickelt sich ein flotter Mystery-Thriller-Pyschose-Mix, der doch zu gefallen weiß, weil er versucht, gängiges Genre-Terrain zu verlassen: Bevor sich der Zuschauer in Sicherheit wähnen kann, werden dank eines flotten Erzählstils flugs die ersten Wendungen rausgehauen. Allerdings gerät der Erzählstil mit zunehmender Spieldauer arg ins Schlingern.
Denn was in der zweiten Hälfte des Filmes folgt, ist ein bisschen viel des Guten, Zeit- und Erzählsprünge sollen raffiniert wirken, sind aber auf Dauer ermüdend. Nicht dass der Film mein kleines Hirn überfordert hätte, es ist nur so: Derartige Sprünge erscheinen derart sinnlos, denn noch tragen sie zur Auflösung bei (wenn es überhaupt die "eine" Auflösung geben soll), noch verleihen sie dem Streifen eine neue Ebene, über die es sich lohnen wüde, nachzudenken. Sie sind nur dazu da, um eine Nachhaltigkeit vorzutäuschen, die "Horror In The Attic" gar nicht
besitzt.
Da werden klug gemeinte, aber im Grunde genommen inhaltsleere Dialoge über Seele, Psyche und Bewusstsein in die Kamera gefaselt, die ach so mysteriöse und anfangs schrullig-sympathische Zusammensetzung der Charaktere im "House of Love" verpufft in einem Konglomerat fortgewünschter, aber erwartbarer Klischées und die okkulte Wendung bricht dem Plot das Genick. Dazu nur mäßige Schockerelemente und unnötig aufgeblähte Softporno-Einlagen - der positive Gesanteindruck wird vollends neutralisiert.
Fazit: "Horror In The Attic" pendelt sich irgendwo zwischen "sympathisch-erfrischend" und "dümmlich-plump" ein. Ein Streifen mit guten Ansätzen, weswegen man ihn auch ansehen kann, wenn er nachts auf RTL 2 gezeigt werden sollte. Kurzweilige, aber keine ernstzunehmende Unterhaltung ist das, worauf man sich einstellen sollte. (4,5 / 10 Punkten)