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Folgende Szene ist beispielhaft für diesen Film: Der von Arnold Schwarzenegger verkörperte John Matrix sitzt im Flugzeug, neben ihm ein Goon, der aufpassen soll, dass Matrix nicht aussteigt, denn er hat einen Auftrag zu erfüllen. Matrix ist aber eine coole Sau sondersgleichen und so bricht er seinem Widersacher in einer schnellen Bewegung das Genick, packt dessen Kopf auf ein Kissen und deckt ihn zu. Anschließend meint er zur Stewardess: "Don't disturb my friend, he's dead tired."

Im Prinzip kann man mit dieser Szene anderen Leuten, die den Film nicht kennen, schnell erklären, worum es bei "Commando" geht: Sinnfreie Action, die vor allem eines macht, richtig gut unterhalten. Spannend ist die Geschichte zwar nicht wirklich, was aber ok ist, das gleichen Action und Arnie wieder aus.
Und so ist die Story von dem Ex-Agenten Matrix, der seine entführte Tochter aus den Händen von skrupellosen Gangstern befreien will, schnell erzählt und eigentlich auch nur der Rahmen für Action und Gewalt im Übermaß. Ein wenig mehr Handlung wäre zwar nicht schlecht gewesen, denn die Story ist arg dumpf, aber das lässt sich verschmerzen. Schließlich funktioniert die Action sehr gut. Matrix schießt, kämpft und sprengt sich durch ganze Reihen von Gegnern, insbesondere am Ende, das man dabei seine helle Freude hat. Natürlich ist sich der Held dabei nie um einen flapsigen Spruch zu schade und so hat Schwarzenegger in "Commando" beim Ableben seiner Gegner mehr kultige One-Liner zu bieten, als andere Actionstars in ihrer gesamten Karriere zusammenbringen. Glücklicherweise nimmt sich der Streifen dabei nie ernst und so geht der Film fast schon als Parodie durch.
Etwas verwunderlich ist hingegen die handwerkliche Inszenierung der Films seitens des Regisseur Mark L. Lester. In "Commando" gibt es überspitzt gesagt in jeder Szene um die 10 Anschlusspatzer. Der bekannteste ist ja die Szene mit dem gelben Porsche, dessen Fahrertür erst beschädigt, wenig später aber wieder intakt ist. Solche Fehler ziehen sich durch den ganzen Film, weswegen man sich schon die Frage stellen kann, ob der Film so etwas wie eine Continuity überhaupt gehabt hat oder nicht. Aber vielleicht sind die ganzen Fehler auch mit Absicht geschehen, um das Parodistische des Films hervorzuheben. Wer weiß. Aber zutrauen würde ich es dem Film irgendwie.

"Commando" ist eigentlich typisches 80er-Jahre-Action-Kino, mit einem schier unverletztlichen Helden und coolen Sprüchen en masse, der sich aber originellerweise nie wirklich ernst nimmt. Die Darsteller sind gemessen an ihren Rollen gut, Arnie überstrahlt natürlich durch seine Präsenz alle. Schade, dass  heutzutage solche Filme nicht mehr gedreht werden.

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