In diesem Drama geht es scheinbar um den Ex-Elitesoldaten John Matrix, der von dem ehemaligen Bodybuilder Arnold Schwarzenegger dargestellt wird. Der Plot, des Films vermittelt, dass dieser wohl einst eine homosexuelle Beziehung zu dem vermeintlichen Antagonisten des Streifens hegte. Da Matrix allerdings ein kleines Mädchen adoptierte und der Lack- und Lederszene den Rücken kehrte, scheint sein Ex-Partner Bennet unglücklich zu sein. Bennet hetzt alsdann seinen neuen Lebensabschnittspartner (ein gescheiterter Diktator) auf den früheren Liebhaber, der dessen „Tochter“ entführen soll um eine Testosteron geschwängerte Menage de Trios herbeizuführen. John Matrix macht sich sogleich mit einer freundlichen Dame der Mitfahrzentrale auf, um noch vorhandene Gefühle gegenüber seines Stalkerfreundes mit Akten der physischen Gewalt zu sublimieren.
Bereits die Eröffnungssequenz des Meisterregisseurs Mark L. Lester, lässt hier keinerlei Zweifel aufkommen, dass „Commando“ das intensivste Homosexuellendrama der 1980er Jahre darstellt: Eingeölt bis unter die Achseln stampft die menschliche Kavallerie namens Arnold S. mit einem Baumstamm auf der Schulter und einer Kettensäge in der Hand durchs Unterholz und die Kamera fängt in lüsternen Close-ups Teile seines prächtigen Körpers ein. Auch im weiteren Verlauf des filmischen Manifestes wahrer Liebe unter Männern stellt man dem Zuschauer weitere Aspekte des Hauptdarstellers vor, in denen sich die Zuneigung durch Bennet erklärt: Der muskulöse Mr. Matrix ist zwar ein Bär von einem Mann, doch sein natürlicher Witz, den er auch in Extremsituationen nie verliert, seine wahrhaft männliche Erscheinung und die Methoden seinen Liebsten zur Hilfe zu eilen machen seinen Charme aus.
Auch der verstoßene Bennet zieht da die Zuschauersympathien auf sich. Obwohl er überdeutlich mehr den devoten Teil der Ex-Lebensgemeinschaft ausmachte, symbolisiert sein durch sadomasochistische Fetischbekleidung inspirierter Dresscode, einen nach Liebe dürstenden Menschen, der nur zu gerne aus seiner passiven Beziehungsposition ausbrechen mag. Rasend vor Eifersucht duldet Bennet keinerlei andere potenzielle Sexualpartner in der Nähe seines geliebten Matrix. Dass auch der begehrte Körper des vermeintlichen Schurken seinem Ex keine Kurzzeitspielgefährten gönnen mag unterstreicht ein fulminanter Showdown auf dem Grundstück des angeranzten Diktators Arius: Halbnackt rudert Matrix der Villa entgegen und behauptet sich gegen eine größere Belegschaft der Blue Oyster Bar um letztendlich Bennets Vorstellung von einer neuerlichen Partnerschaft mit verteilten Rollen jäh zu zerstören. Ein letztes Mal muss sich der Expartner einer ungewollten Penetration unterwerfen, bevor der kaltherzige John auch noch dem früheren Captain Kirby seine Zuneigung entgegenbringt. Doch auch Kirby schaut dann in die Röhre als der wuchtige Partner in Spe seine Unnahbarkeit veräußert und dem Milieu der Gleichgeschlechtlichen Liebe entsagt. Wahrlich ein großartiger Film, der selbst gehypte Homoszenenstudien wie „My private Idaho“ in die Schranken verweist.