Von Mäusen und Menschen (1992)

Steinbecks "Von Mäusen und Menschen" war ein literarischer Bestseller, und man kann sich als Literaturfreund sehr gut eine entsprechende Theater-Aufführung vorstellen; als Film indes taugt der Stoff auf den ersten Blick weniger. Hier allerdings geht es um ein weitgehend unbekanntes Remake aus dem Jahre 1992.

Umso mehr überrascht die dichte atmosphärische Version, die Gary Sinise (zugleich die Rolle des geistig überlegenen George verkörpernd) als bis dato nicht in Erscheinung getretener Regisseur den Zuschauern präsentiert. Aus der insgesamt überdurchschnittlichen Ensemble-Darbietung heraus ragt der unvergleichliche John Malkovich (Lennie) als ebenso tumb/aggressiver wie hilflos/liebenswerter Charakter. Speziell sein sensible Gemüter bewegendes Ende - in aller Ausweglosigkeit vom einzigen, wie ein älterer Bruder agierenden Freund mit der Schußwaffe hingerichtet zu werden - kann als dramaturgisch folgerichtig wie kalkuliert emotionales Finish interpretiert werden. Und gemessen an der literarischen Vorlage bleibt diese Neuverfilmung zu jeder Zeit stimmig und dem originalen Stoff stets wohltuend verpflichtet.

Dies rechtfertigt denn auch 8/10