Manticore - Blutige Krallen (2005)

Im Zuge des Irak-Konflikts geraten US-Soldaten in Gefahr durch ein antikes Monster, ein Halbwesen aus Löwe und Drache, welches durch einen Terrorist zu neuem Leben erweckt wurde.
So kann man den Plot zusammenfassen und gleich vorweg, nein mehr hat die Story dann auch nicht zu bieten.
Der Film beginnt in typischem Kriegssetting, was aber durch den halb-dokumentarischen Filmstil (Hand-Wackelkamera) recht gut rüberkommt und auch durchaus spannend daher kommt.
Auch wenn man es hier gang klar mit einem B-Movie zu tun hat, bemüht man sich dennoch ein gewisses Mittendrin-gefühl herauf zubeschwören, was aber ziemlich selten funktioniert.
Ein großer Kritikpunkt ist das Set an sich, denn was einem hier stellenweise als Irak verkauft werden soll, ist vielmehr eine amerikanische Felswüste, wie man sie aus "Hügel der blutigen Augen" kennt.
Im ersten Drittel des Films kommt sogar ein wenig zynische Kritik am Vorgehen der USA im Irak auf, was lobend zu erwähnen ist, denn mit allzu viel Pathos tritt man hier wenigstens nicht auf.
Als dann das erste Mal der "Maticore" auf der Bildfläche erscheint, war ich zunächst ein wenig positiv überrascht, da die Animation für einen Film dieses Budgets gar nicht mal sooooo schlecht ist (bitte keine "King Kong"-Maßstäbe ansetzen).
Das Erzähltempo des Films weiss zumindest zu gefallen, denn Langeweile als solches kommt eigentlich kaum auf.

Kommen wir nun zu den anderen Effekten. An Gore, Blut und anderen heiteren Dingen sehen wir ein durchwachsenes Bild. Zum einen sehr viele Leichen, die entweder halbiert oder zermatscht und kopflos irgendwo rumliegen....diese kommen durch feinste Handarbeit recht authentisch und gut rüber, während die Tötungen einfache CGI's der untersten Klasse sind.
Leichen sehen wie sowieso 10mal soviele als Tötungen. Meistens geschieht alles im Off und wir sehen nur das blutige Ergebnis.
An dieser Stelle möchte ich noch kurz anmerken, dass ich mir einbilde einen evtl. Cut gesichtet zu haben an der Stelle als einer Person vom Manticore Säure übergespuckt wird, denn man sieht noch das die Person irgendwie verätzt wird, aber dann wechselt die Szene sehr abrupt inklusive eines leichten Tonsprungs.
Ich beziehe mich auf die PREMIERE-Fassung.

Wenn der Film bis zu diesem Zeitpunkt zu unterhalten weiss, folgt im letzten Drittel der absolute Absturz. Wir bekommen animierte US-Hubschrauber zu Gesichte, die sowas von bescheuert aussehen, dass man es kaum glauben kann. Selbst in Uralt-PC-Games wie "Operation Flashpoint" sah sowas schon besser aus.
Auch wird ab diesem Zeitpunkt und mit häufigerem Auftreten des Manticores, dessen Animation immer billiger und schlechter und wir bekommen stellenweise Bluescreen-Szenen der Marke "Opa Heinz bearbeitet sein Urlaubsvideo".

Die Auflösung des ganzen kann dann weder überraschen noch voll überzeugen.

Fazit:
Die erste Hälfte des Films ist okay und gut zu ertragen, danach wird es dann echt von Minute zu Minute schlechter, bis man es gegen Ende echt nur noch als hardgesottener Film-"genießer" aushält. Hier wäre weniger mehr gewesen. Mit viel gutem Willen grade noch 4/10 Punkte!