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Jetzt greift das US-Militär schon Wolken an…
Wenn man sich auf eine Produktion des Sci-Fi Channels einlässt, sollte man von vornherein bereit sein, einige Unzulänglichkeiten in Kauf zu nehmen. Doch mit den Nanorobotern, die sich in einer Wolke einnisten und für diverse Umweltkatastrophen sorgen, bringt man sogar Zuschauer zum Lachen, die sich seit der Schule nicht mehr mit naturwissenschaftlichen Zukunftsvisionen beschäftigt haben.
Das birgt auf der anderen Seite jedoch einen nicht zu unterschätzenden Spaß Faktor, denn so eine hanebüchene Geschichte erregt zumindest durchweg Aufmerksamkeit.

Auch wenn man etwas lahmarschig einsteigt, um uns die Hauptfigur Katherine (Danica McKellar) vorzustellen. Die befindet sich gerade als verdeckt arbeitende Reporterin auf einer Ölplattform in Nordalaska, um einen Chemiemüll-Skandal aufzudecken. Prompt kommt es zu einem Unfall, die Plattform explodiert und Nano-Viren gelangen in die Atmosphäre, woraufhin es zu heftigen Wetterphänomenen kommt. Der verantwortliche Chemie-Boss Stark (David Keith) will die Schuld Katherine zuweisen, die anschließend als Öko-Terroristin gesucht wird. Doch die hat inzwischen Kontakt mit dem Klimaforscher Nathan (Chris Pratt) aufgenommen, um der Reihe von heftigen Unwettern entgegen zu wirken.

Abwechslungs- und temporeich gestaltet sich diese TV-Produktion, bei der kein Hehl daraus gemacht wird, dass das Budget eben nicht für bombastische Spezialeffekte ausreicht.
Doch es geht flott zur Sache und man hält sich selten mit Erklärungsversuchen auf, die ohnehin nur Achselzucken oder ein breites Grinsen beim Zuschauer bewirken.
Es kommt also zu heftigen Unwettern, weil sich selbstreplizierende Assembler in Wolken zu einer aggressiven Terroreinheit formieren. Das führt dann nicht nur zu tennisballgroßen Hagelkörnern, sondern zu Flugzeugabstürzen und der Auslöschung ganzer Städte, weil die alles zerlegen, was sich in oder unter den Wolken befindet.
Besser, man nimmt das als Tatsache so hin, weil die ernsthafte Betrachtung der Theorien einem ansonsten den Spaß verderben könnte.

Und dieser ergibt sich bereits durch die klischeebehaftete Kernhandlung: Skrupellose Unternehmer sind dabei, die Welt zu zerstören und zwei junge Helden kämpfen mit Hilfe der Air Force dagegen an.
Aber es bietet sich ein zügiger Schlagabtausch. Da muss Katherine vor den finsteren Handlangern des Bösewichts fliehen, was sich in einer netten Autoverfolgung äußert. Düstere Wolken ziehen über Seattle und lösen mit heftigem Hagel Massenpanik aus, während Wettermann Nathan und Katherine einen Helikopter notlanden müssen, der abschließend natürlich explodiert.
Dazwischen bekommt man immer wieder kleine Einblicke vom Vorgehen des US-Militärs und der des Bösewichts, der seine Forschung selbstverständlich an einen Chinesen verhökern will.

Da ist also immer was los, auch wenn die Figuren recht stereotyp charakterisiert sind. Katherine ist eine Kämpfernatur, die vor keiner Gefahr zurückschreckt, der Wettermann ein Einzelgänger, der einschließlich in seine Arbeit vertieft ist. Dass sich die beiden während ihrer ereignisreichen Zweisamkeit ein wenig näher kommen, dürfte kaum überraschen.
Zudem gibt es noch einen kleinen Sidekick in Sachen Humor, denn Regisseur Stephen Furst hat es sich nicht nehmen lassen, in die Rolle eines Meteorologen-Gehilfen zu schlüpfen und ein paar sexistische Sprüche zu klopfen („45 Meilen pro Stunde beim Blasen erreichen…“).
Ähnlich klischeebedeckt sind die Figuren einiger Militär-Typen und die des Chemiebosses.

Aber who cares, Hauptsache man wird als Zuschauer bei Laune gehalten, indem man häufige Schauplatzwechsel einbindet, ein paar brauchbare CGI verwendet und ein paar kleine Unwettereffekte einbaut, die sich dem Budget gemäß sehen lassen können.

Da nehme ich gegen Showdown auch gerne in Kauf, dass unser Heldenpaar mal soeben in die Air Force integriert wird und gemeinsam mit einem Colonel einen Kampfjet fliegt. Und dass der Fiesling einen angemessenen Abgang erhält, wenn auch auf ziemlich doof konstruierte Weise, stört ebenfalls nicht weiter, sondern bestärkt vielmehr die Grundstimmung, einen durch und durch naiven, aber auch sympathischen Streifen präsentiert zu bekommen.

Mit den wissenschaftlichen Fakten sollte man sich also nicht allzu intensiv auseinander setzen, einige Unwahrscheinlichkeiten ausklammern können und keine allzu bombastisch inszenierten Katastropheneffekte erwarten. Dafür gehen sämtliche Darstellerleistungen in Ordnung, während das fast konstant hohe Erzähltempo den Rest erledigt.
Sicher kein Tipp für Genrefans mit gehobenen Ansprüchen, sondern eher eine Empfehlung für alle, denen kein Klischee zu dösig ist und ein leicht trashiger Gesamteindruck nicht die Laune verdirbt.
6,5 von 10

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