Review

Bei dieser Produktion bemerkt man bereits nach weniger als zwei Minuten, woran sie letztlich scheitern wird: Die überaus miesen Computereffekte auf dem Niveau eines Ego-Shooters von 1991. Wer diesem Fiasko etwas abgewinnen möchte, sollte darüber hinaus mit einem überaus schematisch vorgehenden Plot einverstanden sein und sich weder an den zahlreichen Logiklücken, noch an der vollen Ladung Klischees stören.

Genmanipulierte Wüstenheuschrecken stehen im Mittelpunkt der Bedrohung. Ursprünglich dafür vorgesehen, statt Pflanzen andere Insekten-Schädlinge zu vertilgen, entkommen sie aus einem Forschungszentrum und machen sich über Rind und Farmer her, bis ein Öko-Forscher meint, ein probates Gegenmittel gefunden zu haben.

Alles bekannte Versatzstücke, die dem Tierhorrorfreund bestens bekannt sind: Zwei Geschäftsleute, einer mit Gewissen (Jeff Fahey) und einer ohne (David Keith), die die Bedrohung durch ihre Züchtung vertuschen wollen, ein Held, der auf völlig hölzerne Art seine Öko-Botschaft unterbringen kann, dessen Trulla ist natürlich Veterinärin und immer vorne dabei, dann ein unverbesserlicher Militär, der am liebsten Pestizide einsetzen will, doch als diese ihre Wirkung ins Gegenteil umschlagen, eben Pestizide einsetzen will und am Rande ein wenig namenloses Kanonenfutter, wie Familie mit Kind oder zwei Motorradfahrer.

Das alles könnte sogar überdurchschnittliche Freude bereiten, doch die miesen CGI machen verdammt viel zunichte. Allzu aufwendig sind solche Effekte mit Insektenschwärmen nun wahrlich nicht zu gestalten, doch bereits in solchen Momenten versagt die halbwegs realistische Darstellung solcher. In jeder Einstellung, ob mit oder ohne Anflug auf ihre Opfer wird deutlich, dass sie der Kulisse nachträglich hinzugefügt wurden und teilweise überhaupt nicht ins Gefüge passen. Etwas besser wirken einzelne Exemplare, die bewegen sich zumindest halbwegs glaubhaft und flüssig.
Gleiches Niveau trifft im Übrigen auf Explosionen, einzelne Fahrzeuge und Helikopter zu.

Obwohl das Erzähltempo durchaus flott ist und man ohne spürbare Laufzeitstrecker auskommt, können die Darsteller kaum Sympathien entwickeln, da sie sich ohne Ausnahme völlig hölzern durch die gar nicht so schlecht gewählten Kulissen bewegen.
Und auch die variabel arbeitende Kamera vermag einige spannungsfördernde Perspektiven einzusetzen, etwa, als ein Cop einen Überlebenden eines Angriffs erspäht oder das Nest gefunden wird und Flammenwerfer zum Einsatz kommen.
Den inszenatorischen Höhepunkt (auch hier mit Abstrichen durch fiese CGI) bildet eine Massenpanikszene in einem Vergnügungspark, die ruhig etwas länger hätte ausfallen dürfen.
Gleiches gilt für die rar gestreuten Blutszenen, die überwiegend aus dem Anblick von entstellten Leichen bestehen und eher selten Eintrittswunden implizieren, da so ein Schwarm eine Wucht mitbringt, in einen Bauch einzufliegen und aus dem Rücken wieder hervorzukommen, - Glasscheiben bringen die natürlich auch zum Zersplittern.

Die Natur wird also einmal mehr aus dem Gleichgewicht geworfen, Heuschrecken dürfen sich in Scharen über Beteiligte und Unschuldige hermachen und am Ende gewinnt immer der naturverbundene Ökonom.
Die TV-Dutzendware, preiswert in Bulgarien herunter gekurbelt, punktet zwar mit seiner unverschnörkelten Erzählweise und einem passablen Showdown, verzichtet aber auf sauber ausgearbeitete Effekte und unterhält somit auch eingefleischte Genrefans nur leidlich.
4 von 10

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