Review

P.T.-Wannabe


Ein Videospiel, das tötet. Ist jetzt auch keine allzu kreative Idee mehr, war es wahrscheinlich selbst 2006 nicht mehr wirklich. Und dennoch ist der leicht vom J-Horror inspirierte Horrorschocker „Stay Alive“ unter Spielern noch immer recht beliebt - woran kann das liegen? Sind doch die Jumpscares trottelig, die Darsteller nie auf den Punkt, die Effekte von gestern, die Goreausschläge viel zu zahm und insgesamt die Spannungsmomente null gegeben. Vielleicht weil die Zocker Spaß verstehen und auch mal über sich selbst lachen können?!

„Stay Alive“ wirkt jetzt schon maßlos veraltet und angestaubt, verbindet Ost und West und geht dabei gnadenlos baden, wird keinen der beiden Horrorgegensätze gerecht. Von „Silent Hill“ bis „The Evil Within“ gibt es da in der Spielwelt meilenweit bessere Alternativen, in der Filmwelt von „eXistenZ“ bis „Pulse“ ebenso. Und dennoch hatte ich jetzt keine Langeweile bei diesem kuriosen, leider ziemlich unmutigen, unblutigen Hybrid. Die Figuren sind eher laufende Klischees als fühlbar, die Videospielmarotten werden ganz gut getroffen, die Legende der Lady Bathory ist ein alter Hut. Und ich musste wirklich zweimal nachschauen, ob ich nicht gerade eine geschnittene Version gucke, so zahnlos wirkte das Ganze. Aber ich musste auch oft genug schmunzeln und positiv den Kopf schütteln, mich an alte Zockerzeiten erinnern und konnte Frankie Muniz völlig drüber genießen - daher war’s zumindest keine vertane Zeit... 

Fazit: „Stay Alive“ ist unübersehbar ein hässlicher, schlechter (Horror-)Film - aber zumindest für Gamer mit ein paar Wiedergutmachungen, Insidern und Guilty Pleasure-Qualitäten. Alle anderen: Finger weg! 

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