O.K. Zocker aller Welt! Passt gut auf, denn jetzt geht es Euch nicht nur an den virtuellen Kragen, sondern Ihr dürft auch gerne um Euer Überleben in der realen Welt kämpfen...
In diesem Sinne:
„STAY ALIVE“
William Brent Bell schuf mit seinem Erstlingswerk einen spannenden und einfallsreichen Horrorfilm, der sich deutlich, obwohl offensichtliche Anleihen beim Teenie-Slasherfilmgenre erkennbar sind, von der langweiligen Masse der Mainstreamstreifen dieses Sektors abgrenzt.
Die Story:
Ein Klischeezocker spielt die Testversion eines neuen Horroradventuregames namens „Stay Alive“. Wie das so mit dem Zocken ist, stirbt unser Gamer im Spiel und das obligatorische „Game Over“ offenbart sich ihm auf seinem Bildschirm. Kurze Zeit später heißt es jedoch auch in der realen Welt für ihn „Game Over“ und das auf die identische Art und Weise, wie im zuvor gespielten Spiel.
Hutch, der beste Kumpel des tragisch verstorbenen Zockers erbt das Spiel und als Computerspielfreak muss er natürlich gleich mit seinen Kumpels das Spiel antesten.
Die nette Graphik und die klasse Atmosphäre des Spiels ziehen alle Beteiligten in den Bann, doch dann stirbt einer der Mitspieler im Game und kurze Zeit später auf die identische Weise in der Realität. Zunächst glauben alle an einen Zufall, doch dies stellt sich beim nächsten mysteriösen Todesfall als Trugschluss heraus.
Es beginnt ein Spiel auf Zeit und die Devise heißt: „BLEIB AM LEBEN!“
Hier wird wohl jedem notorischen Computerspieler, speziell Horroradventure Zockern ein doppelt kalter Schauer über den Rücken fahren, wenn sie „Stay Alive“ sehen. Bell gelingt es Realität und Virtualität passend zu verbinden und gute atmosphärische Elemente in seinen Film zu integrieren. Spannung wird dadurch etabliert, dass keine expliziten Gore-Effekte und langatmige Close-Ups als filmische Stilmittel verwendet werden. Auch die CGI Komponenten halten sich, bis auf die Videospielsequenzen, überraschenderweise im Rahmen, was dem Film, obwohl es sich ja auch um virtuelle Realität handelt, einen bodenständigen Charakter verleiht. Vielmehr wird mit Kameraperspektiven operiert, welche Assoziationen mit Computerspielen des einschlägigen Genres hervorrufen.
Schauspieltechnisch kann „Stay Alive“ nicht in dem Maße punkten, wie er es mit der Idee und der filmischen Umsetzung selbiger schafft! Grund hierfür sind einige Darsteller, die ihre Rolle nicht wirklich authentisch verkörpern, wozu auch Jon Foster zählt. Dies trügt jedoch nicht über die düstere und bedrohliche Stimmung hinweg, die dieser Horrorfilm beim geneigten Zuschauer provoziert. Speziell das Sujet der Vermischung von Realität und jener die virtuell ist für den Horrorsektor fruchtbar zu machen, kann maßgeblich Punkten!
Da schaut man dann auch über die Tatsache hinweg, dass „Stay Alive“ von Anfang bis Ende ziemlich durchschaubar ist und sich am altbewährten Schema der Teenieslasherstreifen orientiert.
Erwähnenswert ist auch, dass der Film zwar einen Score besitzt, aber dieser nicht maßgeblich für den Spannungsaufbau verantwortlich ist. Hier lässt Bell die Bilder für sich wirken, was ihm sehr gut gelingt. Fürwahr ist es ziemlich kompliziert einen gelingenden Spannungsbogen und einen saftigen Schreckensmoment ganz ohne Musik zu erzeugen!
Fazit:
„Stay Alive“ ist eine Überraschung für den zeitgenössischen Horrorfilm! Hier wird der Zuschauer in eine neue Dimension des Horrors entführt. Bell versteht es mit Bildern eine infernale Atmosphäre zu kreieren, was wohl essentiell ist für einen guten Horrorfilm.
Auch wenn manche Schauspieler nicht zu 100% überzeugen können überzeugt „Stay Alive“ durch seinen hohen und demnach kurzweiligen Unterhaltungswert! Auch all jene, die nicht so die Zocker sind!
10 Punkte, weil innovativ und das Einzige und Beste was ich so in der Form im Bereich Horrorfilm gesehen habe!