Der Letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht (2006)

Was für ein Film! "The Last King of Scotland" ist einer der besten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.

Die Hauptfigur Idi Amin Dada ist eine historisch reale Person. Gespielt wird sie von einem genialen Forest Whitaker, der schon in diversen anderen Filmen (z.b Ghost Dog) seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat.
Der Schlächter von Afrika, wie Idi Amin auch genannt wurde, war einer der brutalsten und paranoidsten Präsidenten, die jemals einen Staat in Afrika beherrschten. Er schaltete in seiner Amtszeit alle oppositionellen Kräfte brutal aus und verfolgte gnadenlos die Anhänger seines Vorgängers Obote. Er war für den Tod von ca. 100.000 bis sogar 500.000 Menschen verantwortlich. Ob man diesem Menschen einen Film widmen muss, darüber lässt sich natürlich streiten. Für die Senisbilisierung ist der Film aber auf jeden Fall nützlich. Er rüttelt irgendwie wach. Er macht klar, wie gut es einem eigentlich im kalten Deutschland geht, obwohl eine Mehrwertssteuererhöhung die Gemüter erzürnte oder der Besuch an der Tankstelle einen den Hass auf die Regierung ins Gesicht treibt.
Das Gute an "Der letzte König von Schottland" ist, dass der Film nicht rein dokumentarischen Charakter besitzt, sondern etliche Informationen in eine Geschichte verpackt hat, die sehr erfrischend und flott erzählt wird, so dass man niemals Langeweile verspürt.
Auch wird man dazu angeregt, in die Perspektive von Amin zu schlüpfen. Durch die Beziehung zu seinem weissen Leibarzt Dr. Nicholas Garrigan (James McAvoy) erfährt man viel über den Gemütszustand von Amin. Wahrscheinlich ist die Zeichnung seines Charakters zwar nur spekulativ, allerdings kann man sich irgendwo - wenn man die Geschichte eines Landes wie Uganda betrachtet - schon in die Lage eines Diktators versetzen, der von der ersten Sekunde seiner Amtszeit keinen ruhigen Augenblick mehr hat, ohne dass er Angst haben muss, durch irgendwen ermordet zu werden. Auf der anderen Seite ist er aber auch nur ein Mensch mit Gefühlen, mit Erziehung, mit Werten und Normen, die natürlich mit denen, eines hochentwickelten Europäers nicht übereinstimmen.
Alles in allem ist der Film sehr einfühlsam und wecheslhaft. Er beschreibt sehr gut die Geschichte, der er sich gestellt hat. Es macht einfach Spaß - so grausam das Thema auch sein mag - den Film anzuschauen, da man genial unterhalten wird.

Ein absolutes Muss, sich den Film anzusehen...am Besten im Kino natürlich...

10/10 Punkten