Gerade mal ein Jahr nach "Maniac Cop", dem Kulthit von Regisseur William Lustig und Autor Larry Cohen, kam dieser billige Nachklapp direkt auf dem Videomarkt heraus. Erneut treibt ein Schlitzer in Uniform sein Unwesen - dieses Mal ein quicklebendiger, wenngleich Zombie-Bulle Matt Cordell in jedem Falle vorzuziehen ist.
Bei "Mad Cop" wurde ein höchst unorgineller wie spannungsarmer Slasher nach dem fast schon ausgelutschten Schema-F abgeliefert. Erneut sind es einpaar Jugendliche (wer auch sonst?), die ein entspanntes Wochenende auf einem einsamen Landhaus (was auch sonst?) verbringen wollen. Erfreulich immerhin, dass es sich hierbei nicht um die üblichen Dachlatten und Knallköpfe, sondern um ganz anständige nette junge Leute handelt.
Doch auch die sind den bösen Cop ein Dorn im Auge, der in einer Nacht fast alle um die Ecke bringt. Die Tötungsarten sind dabei wieder blutig noch originell, das Drehbuch so schablonenhaft als hätte man es eins zu eins von einem der läppischen Friday-Streifen kopiert. So weit, so öde. Der Mörder heißt nicht Michael Myers oder Jason, sondern Officer Joe Vickers. Er trägt eine Uniform und keine Maske.
Leider liegt genau an dieser Stelle der Hund begraben, denn mit besagtem Joe Vickers wurde eine der albernsten Slasher-Figuren aller Zeiten aufgefahren. Normalerweise bewerte ich die Schauspielleistung in einer solchen Art von Film nicht, doch ist Hauptdarsteller Robert R. Shafer eine krasse Fehlbesetzung und deshalb eine Erwähnung wert. Der Mime bringt seine Rolle fast schon an den Rande einer Parodie - sollten irgendwelche Gags oder höheren Künste dahinter stecken, dann habe ich es schlichtweg nicht kapiert. Shafer agiert jedenfalls wie mit dem Schraubschüssel aufgezogen, grimassiert und grinst höllischer als Jack Nicholson, wer die Ironie versteht.
Die deutschen Titelgeber machten übrigens aus dem noch halbwegs vernünftigen "Psycho Cop" einen völlig klang- und belanglosen "Mad Cop". Dabei lag man unfreiwillig gar nicht mal so falsch...