Im Fahrwasser von William Lustigs "Maniac Cop" schickt man hier einen vom Teufel besessenen Lustmolch in Polizeiuniform ein paar doofen Teenagern auf den Hals. Die Zahl des Teufels steht ihm auf dem Handrücken und auch sonst deutet man in Punkto Motiv auf satanische Elemente hin. Genau genommen gibt es mal wieder keinen richtigen Grund irgendwelche Teenies abzumurksen, aber Joe Vickers (Robert R. Shafer) scheint seinen Spass daran zu haben, was seiner hämischen Lache zu entnehmen ist. So darf er zu Beginn gleich ein junges Hochzeitspaar abmurksen, dass sich verfahren hat. Doch schon hier mangelt es an Spannung, weil man einfach zu früh weiß, womit man es zu tun hat. Selbst das Gesicht des "Psycho Cop" bekommt man von Anfang an zu sehen.
Immerhin verschleiert Wallace Potts (Regie und Drehbuch) die wahre Identität des Killers, vielleicht auch nur weil er keine Antwort darauf wusste, wie ein entflohener Irrer bei der Polizei landen konnte. Durchdacht ist die Chose nicht, stattdessen wird fleißig von großen Genrevorbildern geklaut ohne eigene Ideen. Doch leider klammert sich Potts dermaßen an das typische Slasherschema, dass man meint das Ganze schon mal gesehen zu haben.
Da hätten wir unsere drei jungen Paare, die ein paar schöne Tage in einem abgelegenen Landhaus verbringen wollen. Doch plötzlich verschwindet der Hausmeister spurlos und auch sonst geschehen merkwürdige Dinge. Nur Doug (Jeff Qualle) und Laura (Palmer Lee Todd) scheinen die Gefahr zu spüren.
Vickers ist zwar von Beginn an präsent, aber eine Bedrohung will er nicht darstellen. Seine Onliner sind alles andere als schwarzhumorig und sein dämliches Gegrinse vermag zwar seine Geistesstörung auszudrücken, will aber auch nicht gefährlich wirken. Das Problem bei den jungen Leuten ist, dass richtige Sympathieträger ausbleiben. Man quatscht dummes Zeug, kippt sich massenhaft Bier in die Kehle, während Doug und Laura Panik pur verbreiten, obwohl man noch keine Leiche entdeckt hat. Außer dem Mord am Hausmeister will auch bis ins letzte Drittel nicht mehr viel passieren, wer also auf den letzten Rettungsring Goreeffekte hofft, wird auch noch enttäuscht. Mal ein Genickbruch, eine Axt wird in den Kopf geschlagen, oder der Gummiknüppel in den Rachen gesteckt, doch richtig heftig wird es nie. Der Bodycount hält sich zudem in Grenzen und überhaupt müssen wir mal wieder viel zu lange warten, bis "Psycho Cop" endlich in die Puschen kommt.
Dabei gibt das große Landhaus eine gute Kulisse ab, die von Potts nicht optimal genutzt wird. Ein paar Nebelmaschinen und einen abwechslungsarmen aber immerhin brauchbaren Score gibt es, doch es fehlt die Bedrohung und das Mitfiebern mit den uninteressanten Figuren fällt auch flach. So trennt man sich ständig, läuft irgendwo im Wald oder im Haus rum, so hat Vickers einfaches Spiel die Gruppe zu dezimieren. Wer als nächstes den Löffel abgibt ist stets leicht zu erraten, so bleibt die Spannung auf niedrigem Niveau, während das Tempo im letzten Drittel wenigstens stimmt. Hier sind nur noch unsere potentiellen Helden übrig, die nun vor dem mordenden Hüter des Gesetzes fliehen müssen. Der erweist sich auch noch als Stehaufmännchen, somit legt Potts gleich den Greundstein für die Fortsetzung.
Bei den Darstellern sieht es ganz mau aus, das unbekannte Junggemüse ist absolut vergessenswert, Robert R. Shafer (Monster Man, Stiletto) liefert da noch die beste Vorstellung, doch leider geht kaum Bedrohung von ihm aus.
Mehr 08/15 geht einfach nicht, Potts leidet hier komplett an Ideenarmut und zudem kommt sein "Psycho Cop" nicht in die Gänge. Die Schauspieler sind im unteren Durchschnittsbereich anzusiedeln und nicht mal bei den Mordszenen will richtige Spannung aufkommen. So bleibt ein vorhersehbarer, aber einigermaßen unterhaltsamer Slasher von der Stange, mit kleineren blutigen Einlagen.