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Im Kielwasser von „Maniac Cop“ produzierter Slasher, doch deutlich mieser als das Filmchen von William Lustig.
Gleich zu Beginn sieht man den titelgebenden „Psycho Cop“, denn ähnlich wie bei den Schlächtereien von Michael Myers und Jason Vorhees fällt ein Whodunit flach. Dazu gibt’s noch Andeutungen auf satanische Rituale, die Psychobulle Joe Vickers (Bobby Ray Schafer) durchzieht sowie einen Anfangskill, bei dem ein Paar verhackstückt. Das ist alles weder neu noch aufregend und da fängt jeder außer vielleicht beinharten Slasherfans an zu gähnen.
Zeit- und Ortswechsel: Eine Horde wenig intelligenter und wenig sympathischer College-Kids fährt in den Urlaub, um in einem Ferienhaus so richtig Party zu machen. Auf dem Weg verfolgt sie bereits ein Polizeiwagen, der sich jedoch wieder verzieht. Doch kurz nach ihrer Ankunft im Feriendomizil verschwindet bereits der Hausverwalter…

„Psycho Cop“ hebt sich kein bisschen aus der Masse vergessenswerter Billigslasher heraus und nervt zudem mit außerordentlicher Blödheit. Außer Saufen, Grillen und Haare bürsten (ohne Scheiß, die Bürste ist im Dauereinsatz) haben die sechs Flachzangen nichts zu tun und sind so dermaßen hohl und unsympathisch, das man hofft, dass es sie besser schnell erwischt. Auch der Psycho Cop wirkt nicht allzu bedrohlich und seine Sprüche zünden gar nicht, da ist Nachsitzen in der Freddy Krüger Schule für Horrorfieslinge nötig.
Das wäre ja verzeihlich, wenn wenigstens der Plot halbwegs stimmen würde, denn so konnten sich diverse schwache „Freitag, der 13te“-Sequels aus der Affäre ziehen, doch auch da heißt es Pustekuchen. Mit fast bemerkenswerter Dummheit und Naivität ignorieren die Figuren, was um sie passiert, und so stellen sich erst in den zweiten Hälfte Hetzjagden und ähnliche Horrorstandards ein. Das macht die Sache auch kaum spannender, da einem die Charaktere ja am Arsch vorbei und die Zahl der Wendungen gleich null ist.

Bleiben zum Schluss die Mordszenen und da kann „Psycho Cop“ seine wenigen Pluspunkte sammeln, auch wenn Effektfans in die Röhre gucken. Selbst in der ungekürzten Fassung bekommt man nur ein oder zwei härtere FX serviert. Dafür kommt in ein paar der nicht gerade zahlreichen Stalk and Slash Szenen immerhin etwas Spannung auf, auch wenn man den Nervenkitzel eines „Halloween“ oder „Nightmare on Elm Street“ freilich vergeblich sucht. Nervig hingegen sind die lächerlichen Schockeffekte in der ersten Hälfte, wenn man dadurch Spannung erzeugen will, dass einer der Jugendlichen einem anderen unvermittelt die Hand auf die Schulter legt und vorher nicht im Bild zu sehen ist.
Darstellerisch ist hier auch mal wieder Totalausfall angesagt, aber das ist man von 80er Jahre Horror ja gewohnt. Gerade das Jungvolk darf vermutlich noch nicht mal die Tür einer Schauspielschule streichen. Lediglich Bobby Ray Schafer als Fiesling kann etwas überzeugen, wenngleich ihm noch ein ganzes Stück zu einem charismatischen Fiesling fehlt.

Letzten Endes bekommt man mit „Psycho Cop“ einen ziemlich lahmen und grauenvoll dämlichen Slasher serviert. Wäre da nicht der etwas ungewöhnliche Fiesling und einige wenige Spannungsmomente, dann wäre das Ganze totaler Müll, aber so immerhin nur schlecht.

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