Dr. Trey Campbell ist Psychiater im Darden State Prison, einer auf Rhode Island gelegenen Anstalt für geisteskranke Straftäter. Seine Patientin Maureen Hatcher (Patsy Kensit) ist ein besonders komplizierter Fall: Die wegen mehrfachen Mordes verurteilte junge Frau nennt sich Agnes Thatcher und glaubt, die Wiedergeburt der Geliebten Jack The Rippers zu sein. Außerdem ist sie überzeugt davon, daß Dr. Campbell niemand anders ist, als ihr ebenfalls reinkarnierter Jack. Als Campbell Urlaub nimmt, um mit Frau und Tochter ein paar ruhige Tage auf einer abgelegenen Insel zu verbringen, nutzt Maureen prompt die Gelegenheit. Sie becirct seinen Stellvertreter Richard und während dieser noch ahnungslos an ihrer Bluse nestelt, beißt sie ihm die Zunge ab und beschert ihm ein äußerst unschönes Ende. Noch zwei weitere Bedienstete der Anstalt fallen ihr zum Opfer und schließlich gelingt Maureen (mit dem extrahierten Herzen einer Pflegerin im Gepäck) die Flucht. In einem gestohlenen Wagen macht sie sich auf die Suche nach ihm und gabelt sich in einer Lesbendisco ein weiteres Opfer auf. Nachdem sie die Frau getötet (und ebenfalls um einige Organe erleichtert) hat, läßt sie die Leiche im Auto über eine Klippe fahren, um so ihren eigenen Tod vorzutäuschen. Als Dr. Campbell, der inzwischen in die Anstalt zurückgerufen wurde, dort noch fassungslos die blutigen Hinterlassenschaften seiner Patientin begutachtet, ahnt er nicht, daß diese schon auf der Insel eingetroffen ist, wo sie seiner Familie bald einen "freundschaftlichen" Besuch abstatten wird...
Bad Karma ist ein filmischer Januskopf: Zum einen kann man diesen 2001 in der Regie von John Hough entstandenen Thriller gewiß schwerlich als rundum gelungenen Film bezeichnen, dazu sind die vorhandenen Schwächen zu offensichtlich. Das Drehbuch strotzt vor Ungereimtheiten und scheint sich nie so ganz entscheiden zu können, ob hier ein Psychothriller, ein Horrorfilm oder ein simpler Slasherstreifen erzählt werden soll. Maureens Obsession von Dr. Campbell wird schwammig mit einem Reinkarnationswahngebilde erklärt und später erfahren wir allerdings beiläufig, daß Maureen als Kind von ihrem Vater vergewaltigt wurde und sich deshalb einbildet anno 1888 mit Jack The Ripper Londons Straßen unsicher gemacht zu haben. Nun ja... Gerettet wird Bad Karma allerdings durch Hauptdarstellerin Patsy Kensit, die sich mit nonchalantem Lächeln durch die höchst blasse Restbesetzung des Films mordet, ihren drögen männlichen Gegenpart Patrick Muldoon mühelos an die Wand spielt und ihre Rolle trotz des miesen Skripts lebendig werden läßt. Regisseur John Hough - ein Veteran im Filmgeschäft ist und in den 70er Jahren bereits für die britischen Hammer Productions tätig war (man erinnere sich an seinen rasanten Vampir/Hexenjäger-Verschnitt Twins Of Evil) - erzählt diesen kruden Stoff routiniert und mit Sinn fürs explizit-blutige Detail. Kurze Rückblenden ins viktorianische London, bei denen die Kamera Jack The Ripper und seiner Geliebten auf ihren Streifzügen folgt, vermischen sich mit den gegenwartsbezogenen Sequenzen, die übrigens im irischen Galway County gedreht wurden, dessen wilde Küstenlandschaft eine wunderschöne Kulisse abgibt. Daß dennoch vorgegeben wird, der Film würde in den USA spielen, gerät allerdings spätestens dann zum Lacher, wenn im Finale die prächtige Ruine eines mittelalterlichen Klosters auftaucht (Merken Amerikaner das nicht? Bei der Pisastudie haben die doch gar nicht so schlecht abgeschnitten...). Als Fazit läßt sich sagen, daß bei Bad Karma sicherlich viele Chancen verschenkt wurden, sich hier aber dennoch ein durchaus kurzweiliges B-Picture bietet. Und derlei ist heutzutage ja selten genug geworden...