Dumdideldum, der Ripper geht um.
Passend zur "From Hell"-Wiedererweckung geht natürlich die Direct-to-Video-Industrie sofort auf Knien gen Whitechapel und verbrät all das Potential, das das Thema u.U. noch besitzen könnte.
"Bad Karma" kommt zum Beispiel als Slasherdrama cum Besessenheitsmumpitz daher und klingt auf der Videohülle wieder mal spannender als jede Filmeinstellung je werden kann. Good old Andreas Bethmann war in seiner Postille vollends von den Socken, was aber wohl eher an dem überraschend hereinschauenden Gore-Anteil und der brauchbaren Blondinen- und Tittenanzahl liegt.
Alsooo.....passend zu den Vortiteln informiert uns erst mal eine vertrauenserweckende Stimme über diverse Details zu Jack the Ripper, die auch noch alle richtig sind, Gott bewahre; während das 19.Jahrhundert in einigen Einstellungen nett visualisiert wird. Dabei wird gleich noch die These vertreten, daß Jackie-Boy mit seiner besten Freundin zusammen geschlitzt hat, bis diese ihn in einem Anflug geistesgestörter Eifersucht in ein knuspriges Eierbrikett verwandelt hat. Das alles gibt's zum Vorspann, was den Film nicht hindert, das alles in 80 Minuten noch einmal zu wiederkäuen, als seien es die heißesten News. Aber geschickte Montage ist eben nicht jedem Pförtner bzw. Regisseur in die Wiege gelegt worden.
Ab in die Gegenwart, wo man die entzückend talentfreie Zone Patsy Kensit an ein Bettchen geflochten hat, weil sie sich als die Neuinkarnation von Jacks Holder hält und deswegen mal gern Transplantationen ohne Organspenderausweis vornimmt. Ihren Psychiater (deutlich zu jung und zu gesichtslos: Patrick Muldoon) hat sie zum neuen Jack auserkoren, der will davon aber nichts wissen, weil die Gute nach seinem letzten Knutscher einer Krankenschwester per Kugelschreiber mit Luftröhrenschnitt versehen hat, allerdings nicht der Länge nach. Daß er da Urlaub mit der Famliy braucht, leuchtet ein, nur Patsy natürlich nicht. Die macht sich den schön doofen, unerfahrenen und supergeilen Ersatzkollegen zunutze, wartet bis er ihr an die Möpse will und häckselt sich durch die Anstalt, um die traute Familienseligkeit mit Töchterlein und Babysitter in Stücke zu schneiden.
Wofür andere Filme 10 Minuten benötigen, zeigt dieser Film in epischer Breite eine Stunde lang. Leider vergeigt er jegliche Möglichkeiten durch eine absolut imbezile Inszenierung. Alles dauert ewig lange, ist mit unendlichen Füllseln angereichert und hinreichend bekannt. Dazu kommt ein fader visueller Stil, der dem eines TV-Movie der Woche nicht ganz unähnlich ist. Fröhliches Schnarchen ist also vorprogrammiert, wenn die Kensit die Familie kidnappt und viele, viele dran glauben müssen, bis ihr endlich mal jemand die Axt ins Kreuz haut (oder was auch immer).
Der einzige Grund, warum man sich dieses Valiumderivat antun könnte, sind seine frei eingestreuten Goreszenen. Da gibt es schon mal Leichen ohne Augen, Spritzen ins Genick, entnimmt Patsy einer Krankenschwester ein Herz und diverse aufgeschlitzte Kehlen bluten aus. Nur leider sind die Tricks arg amateurhaft, sind die Körper deutlich al künstlich zu erkennen und der alte Trick mit der hohlen Rasiermesserklinge, die mit Blut gefüllt ist, kann hier für alle Anfänger mal in größter Pracht besichtigt werden.
Ödnis, wohin man auch sieht, denn außer Miss Kensit, die alles tun würde, um die Ausstrahlung von Kylie Minogue zu erreichen, rennen hier nur extreme Blassnasen durch die Gegend. Der Bulle stänkert rum, das Mädel flennt, die Mutter zittert und alle Polizistinnen lassen sich auf die Schnelle abmurksen. Trainieren die in den USA denn gar nicht? Dazu ein Püschologe, der das alles natürlich nicht glauben will und so den Gang der Dinge begünstigt bzw. aufhält.
Ach, was soll ich sagen, das Ding ist scheißlangweilig und schlecht gemacht. Reicht. (2/10)