Der Kleingangster Ray (Mick Rossi) versaut einen Job, den er für den korrupten Bullen Brice (Vinnie Moore) und dessen rechte Hand Riley (Patrick Bergin) ausführen sollte. Er kommt in den Bau, sein Kumpel Terry (Andy Nugent) wird von Riley ermordet. Nach 8 Jahren wird Ray entlassen und nimmt von Terrys Vater (Roy Dotrice), einem der größten Londoner Gangsterbosse, das Angebot an, für 100.000 Pfund Riley umzulegen.
Ein frecher kleiner Film, fast im Guerilla-Stil gedreht, der mit großen Namen und viel Improvisationen aufwartet. Es gibt eine Szene zwischen Vinnie Moore und Andy Nyman, in der ersterer mal so richtig zeigen darf dass er mehr drauf hat als in die Kamera zu bellen und finster zu schauen. Auch ausgesprochen bemerkenswert ist die Szene, in der Val Kilmer von seiner Mutter angerufen wird, während der den schwer verletzten Ray durch Los Angeles kutschiert. Das Gespräch ist echt: Die Mutter hat während der laufenden Szene angerufen, und Kilmer hat das Gespräch einfach in die Szene mit eingebaut. Eine geschickte Idee, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen …
Auch der Fast-Neuling Mick Rossi macht in der Hauptrolle seine Sache sehr gut: Cool, aber nicht übertrieben. Selbstbewusst, aber nicht laut. Kein Jason Statham der die Londoner Unterwelt zerlegen will, sondern ein Mann, der 8 Jahre seines Lebens verloren hat, und jetzt ein wenig Genugtuung in Form einer Rache haben will. Definitiv kein witziger Guy Ritchie-Rip Off, und auch kein harter Footsoldier, sondern fast eine Ballade mit tollen Schauspielern. Der einzige Wehmutstropfen ist, dass Patsy Kensit ein wenig in die Breite gegangen ist.