Review

Eine Gruppe Jugendliche feiert nach ihrem Abschluss eine Party in einem großen Spaßbad (in das eingebrochen wird), wo aber ein Killer auftaucht und einen nach dem anderen abmurkst.
Teendie-Slasher übliche Story, diesmal sogar aus Deutschland (oder Holland? Keine Ahnung, auf einem der Polizeiautos steht am Ende "Policie", keine Ahnung wo man die Polizei so nennt oder ob man das aus welchen Gründen auch immer anders schreiben musste). Die Idee des Films ist ja schon mal gut, ein Schwimmbad, das ist mal was neues. Der Handlungsort ist schön gewählt, der ganze Ort wirkt genauso entspannend wie auch bedrohlich auf den Zuschauer - von Anfang an. Auch die Morde (die man bei solchen Slashern makaberer Weise ja nach der Kreativität beurteilen muss) sind ganz nett gemacht (besonders der fiese Mord in der Rutsche), sind aber auch nichts allzu besonderes. Der Killer sieht verglichen mit vielen anderen Teenie-Slashern aber wirklich einigermaßen bedrohlich aus (irgendwie so ein abgemagerter Jason-Verschnitt mit Totenkopfmaske und engen Lederhosen), hat aber irgendwie nichts "eigenes", nichts was ihn irgendwie ausmacht. Doch dann kommt auch schon ein schwerer Kritikpunkt des Films, bzw. gleich mehrere: Schauspieler und Dialoge (!). So schlimm wie in "Wishcraft"(ebenfalls ein Teenie-Slasher) sind die Dialoge zwar nicht, aber teilweise muss man echt den Kopf schütteln, auch was die Charakterstruktur an sich angeht. So gibts wieder den coolen besonnen Charakter (diese braungebrannte Super-Taucherin), den panischen aufgedrehten Charakter (der kerl im Hawaiihemd), das naive Mädel (die Blonde da), und diesmal dazu einen Kerl der in ein Mädel verliebt ist und auch nachdem er ihre zerstückelte Leiche gefunden hat ganz cool bleibt als wär's nur ein halbes Hähnchen gewesen. Dazu "leichte" Logikfehler, wie z.B. beim Treffen auf den verdächtigten Killer (den Freund von dem blonden Mädel). Er kommt mit einer Axt in den Raum. Einer Axt. Zuvor wurden die Mädels aber von einem Kerl mit langer Machete und wirklich vollkommen anderem Körperbau verfolgt. Dennoch wird er prompt niedergeschlagen und eingesperrt. Man könnte nun ja sagen das es halt ums Überleben ging, eine Paniksituation, menschliche Instinkte etc., aber selbst wenn man sich in die Personen reinversetzt, ein bisschen den Kopf anschalten kann man zu dem Zeitpunkt schon, denke ich. Und wenn man am Ende des Films sieht wie "locker" der eine Kerl mit einem Feuerlöscher das Sicherheitsglas kaputt kloppt, fragt man sich warum das nicht schon zuvor versucht wurde um aus dem Gebäude zu fliehen und Hilfe zu holen (es wurde ja zuvor nicht mal versucht, wenn ich mich recht erinnere). Aber gut, vielleicht geht das auch zu weit, da es in dem Film ja nicht um grenzenlosen Realismus und totale Logik geht. Abgesehen von diesen Schwächen, den wirklich dummen Dialogen (der Dialog am Ende des Films ist der Hammer, fast schon zum schreien komisch - ungewollt schätze ich mal), und dem offenbar typischen Endkampf im Wasser (niedergestochten mit er Smirnoff Ice - Flasche, yeah) den der Bösewicht ja prinzipiell überlebt, um dann noch einmal aufzutauchen um wie ein bescheuerter zu schreien und vom plötzlich auftauchendem - bislang aber für tot gehaltenem anderen Charakter - erschossen zu werden, ist der Film aber annehmbar.
Wer Lust auf einen Möchtegern-Jason mit der Coolness einer Kartoffel, den ein oder anderen Logikfehler, platte Charaktere aber viel Gemetzel im Stil von Scream (nur mit noch mehr Blut) hat, sollte ruhig mal reinschauen. Der erste "richtige" deutsche Teenie-Slasher, für den Anfang okay, aber ich hoffe stark das sich das im Laufe der Jahre noch verbessert - sofern das Genre bis dahin nicht ganz ausgestorben ist und erst viele Jahre später in einer Art Retro-Welle wiederkommt.

3/10 - "Ich wollte schon immer mal Fallschirmspringen..." - der Dialogschreiber dieses Films bitte mit einem defektem ;-)

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