In der "Hood of Horror" ist die Hölle los, denn in den heruntergekommenen Ghettos geht der ehemalige Gangster Devon nun als untoter Seelenfänger für den Teufel um... und nun dürfen wir ihm ein wenig bei der Arbeit zusehen und dabei einen Blick auf die Schicksale einiger Unglücklicher werfen, die es sich mit ihm verscherzen und dafür einkassiert werden: Da wäre zunächst die junge Posie, die von einem seltsamen Penner ein magisches Tattoo verpasst bekommt, mit dem sie ihr Viertel von einigen üblen Gang-Mitgliedern säubern will... Danach quartiert sich ein versnobbtes, weißes Rassisten-Pärchen bei einigen schwarzen Kriegs-Veteranen ein und drangsaliert diese bis aufs Blut, was dazu führt, dass diese irgendwann zum Gegenangriff übergehen... Und schließlich gibt es da noch den Amateur-Rapper Sod, der hoch und heilig gelobt, ein gottesfürchtiges Leben zu führen, wenn der Herr ihm nur dabei hilft, seine Musik-Karriere anzukurbeln. Als er dann im Hip Hop-Business aber tatsächlich durchstartet, gibt er sich wenig demütig und muss letztendlich den Preis für seinen Hochmut zahlen... Nachdem Snoop Dogg in "Bones - Der Tod ist erst der Anfang" noch den leicht identifizierbaren Freddy Krueger-Verschnitt zum Besten gegeben hat, übernimmt er in dem vorliegenden Anthologie-Streifen als Quasi-Cryptkeeper die Moderatoren-Funktion zwischen den einzelnen Segmenten und gibt dabei Slang-intensiv seinen Senf zum Geschehen ab. Seine relaxt-bekiffte Performance ist neben den kurzen Auftritten einiger bekannter Gesichter wie Danny Trejo und Ernie Hudson und ein paar überdreht-blutigen F/X-Einfällen dann auch das Highlight von "Hood of Horror", der mal echt nicht mehr mit Stacy Titles hervorragender, tiefschwarzer Komödie "Last Supper - Die Henkersmahlzeit" mithalten kann (aber auch lange nicht so furchbar geworden ist wie ihr allseits verlachter "The Bye Bye Man"!). Okay, das Ganze ist zwar merklich billig heruntergekurbelt und mal echt keine hintersinnige Annäherung an die ja doch mit reichlich parodistischer Angriffsfläche ausgestatteten, urbanen Horror-Streifen der letzten Jahre (so manche Charles Band-Entgleisung und auch der "Leprechaun" lassen da aus der Hood grüßen!), aber dafür lässt man es in bester Fun-Splatter-Manier doch unerwartet heftig krachen. Der ebenso krasse wie auch freigiebige Umgang mit dem Kunstblut vertuscht die Belanglosigkeit des Ganzen recht gut, obwohl die Chose vom Gehalt der präsentierten Geschichten ja doch eher in dieselbe Schublade gehört wie "Chillers" oder "Creepshow 3"... ein Eindruck, der durch die (unspektakulär) animierte Zeichentrick-Rahmenhandlung im Comic-Stil nur noch zusätzlich verstärkt wird. Den beißenden Humor von "Last Supper" sucht man hier übrigens vergebens, das alles ist doch sehr klamaukig ausgefallen, was einen aber nicht verwundern sollte, wenn man die beiden Drehbuchautoren von "2001 Maniacs" ans Skript lässt, denn der war ja ebenso auf plumpe Gags hin ausgerichtet. Nun ja, wie ernst man das alles wirklich zu nehmen hat, erkennt man schon daran, dass Snoop Dogg das gerade Gesehene zum Schluss in Rap-Form noch einmal Revue passieren lässt und man den Musik-Clip zum Film als Quasi-Best Of der blutigsten Momente gratis mitgeliefert bekommt, um irgendwie 'ne abendfüllende Laufzeit zu erreichen. Also, kleiner Tipp von mir im Sinne des Erfinders: Erstmal gechillt einen durchziehen, dann geht der Quatsch schon klar...
6/10