Der zwölfjährige Sam ist nach der Scheidung seiner Eltern auf psychologische Hilfe angewiesen, denn er leidet seitdem unter schlimmen Albträumen. Eine Einweisung in die Klinik außerhalb der Stadt soll dem kleinen Patienten helfen. Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt holt ihn sein Vater ab, um ein paar Tage mit seinem Jungen zu verbringen, den er in den letzten Jahren enorm vernachlässigt hat. Doch auf der Fahrt kommt es zu einem schweren Autounfall. Die beiden werden jedoch vom Einsiedler Ben Zachery gerettet und wohnen erst einmal auf dessen Anwesen, zumal sich Sams Vater auf der Ranch nützlich machen und das Geld auch gut gebrauchen kann. Doch Sams Visionen, die sich eigentlich etwas gebessert hatten, werden nachts wieder schlimmer. In seinen Träumen ist Ben der Teufel in Person, in dessen Garten der Baum der Erkenntnis steht. Die Geschichte sagt, dass wenn ein Mensch eine der Früchte kostet, die vier Reiter der Apokalypse auftauchen um die Schöpfung auszulöschen - und Sams labiler Vater ist das ideale Objekt um genau diesen Fehler zu begehen.
Zuerst einmal ein großes Lob an Regisseur Don Micheal Paul. Obwohl dem Film nur ein geringes Budget zur Verfügung stand, hat er insbesondere optisch mit diversen Kameratricks einiges aus dem Hut gezaubert. Dem knappen Etat liegt auch diese Rezension zu Grunde, denn natürlich hätte man mit mehr Geld doch noch einiges mehr herausholen können, zumal die originelle Geschichte eigentlich nach einem Remake in Form einer Großproduktion schreit.
Ob man die Rolle des Bösewichts hierbei allerdings auch mit Lance Henriksen besetzen würde, wage ich zu bezweifeln, denn der im Fantasy-Horror erprobte Mime (Alien, Millenium) ist eigentlich die ideale Besetzung und man sieht ihm förmlich an, dass er seine Auftritte genießt.
Der einzige Kritikpunkt des Streifens ist vielleicht das etwas überzogene Ende, das nicht zwingend logisch ist und auch etwas übertrieben pathetisch inszeniert wurde. Auch erschließt sich mir die Rollenwandlung nicht ganz (mehr kann ich nicht dazu sagen, weil ich ansonsten stark spoilern würde).
Alles in allem vermag „Die Reiter der Apokalypse" aufgrund seiner interessanten Geschichte dennoch zu überzeugen. Für Menschen, die kleinen B-Movies gegenüber aufgeschlossen sind, durchaus zu empfehlen
6,5 Punkte