Eine Schulklasse wird auf eine kleine Insel verfrachtet um das BR-Spiel zu spielen. Dabei ist das einzige Ziel, alle Klassenkameraden zu töten, um selbst wieder nach Hause zu gelangen. So komprimiert diese Story als gesellschaftskritische Gegenwehr der Erwachsenen gegenüber den aufmüpfigen Kindern klingt, so einfach ist sie dann auch weitergesponnen. Die Kids kriegen allerlei Gefühlausbrüche, merken doch viele von ihnen im Angesicht des Todes, wie sehr sie doch den einen oder anderen ihrer Kollegen gern haben. Trotzdem geht das muntere Morden weiter, schließlich muß in drei Tagen alles erledigt sein, zwei Gewinner darf es laut Reglement nicht geben. So richtet sich der geneigte Zuschauer auf ein Schlachtfest sondergleichen ein (bei einer Klassenstärke von ca. 40 Schülern), doch es kommt nicht halb so arg wie vermutet. Die Hälfte der Goreszenen passieren im Off, blutiger als Einschußlöcher sind nur eine Hand voll mittelmäßiger SFX. Der Zinnober der lediglich juristischen Freigabe in Deutschland bezieht sich wohl eher auf das heikle Thema mordende Kinder, wenngleich die hier mit typisch japanischem Overacting doch eher (un)freiwillig komisch dargestellt sind. Das trifft auf quasi alle Darsteller zu, einzige Ausnahme bildet Takeshi Kitano, der cool und abgebrüht den Klassenlehrer mimt. Damit schafft Regisseur Kinji Fukasaku einen unterhaltsamen und andersartigen Film, der inhaltlich nicht so dramatisch wie "Herr der Fliegen" und nicht so gewalttätig wie "Clockwork Orange" zur Sache geht, aber sehenswert ist.
Fazit: Amüsantes Actiondrama mit einigen Schmunzel- und Tränendrüsereinlagen. Dennoch anscheinend ein Dorn im Auge der Erfurtgeschädigten. 7/10 Punkten