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Um dem grassierenden Ungehorsam an Japans Schulen Herr zu werden, veranlasst die Regierung ein zynisches Spiel: Die Schüler einer zufällig ausgewählten Klasse werden auf eine abgelegene Insel verfrachtet und gegeneinander aufgehetzt. Die einfache Regel: Nach drei Tagen darf nur ein Überlebender verbleiben, sonst werden alle exekutiert…

Unter der erfahrenen Regie von Kinji Fukasaku entsteht eine auf William Goldings „Herr der Fliegen“ verweisende Radikalsatire, die ihre flüssig inszenierten Episoden geschickt zu dramatisieren und auf ausgewählte Einzelschicksale zu verdichten versteht. In der von allen beschönigenden Alltagsfaktoren abgekapselten Inselsituation wird das gestörte Generationenverhältnis einer modernen japanischen Gesellschaft sichtbar, die den verloren gegangenen Respekt der Heranwachsenden vor den Erwachsenen nicht mit diskreter Vorbildhaftigkeit zurückzuerobern versteht, sondern nur noch mit repressiven Sanktionen erpressen will, die auf unzulässige Weise in die sexuelle und persönliche Entwicklung der Jugendlichen eingreifen. Bedauerlicherweise schöpft der Film sein irritierendes Potenzial nur teilweise aus, weil er die abseitige Utopie absichtlich auf kalkulierbarer Distanz hält und dem Zuschauer mit rhetorisch aufgeworfenen Fragen und vorformulierten Mahnungen etwas taktlos in seine Urteilsfreiheit hineinpfuscht.

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