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Wie hat Goethe doch gesagt: "Schlagt ihn tot den Hund - er ist ein Rezensent". Selten hat ein Film aus asiatischen Gefilden so viel Diskussionsstoff und unterschiedliche Kritikermeinungen geliefert wie "Battle Royale". Wahrscheinlich lag aber genau das in der Absicht der Produzenten. Leider hat sich in den letzten 20 Jahren das System Schule so dermaßen negativ entwickelt, dass es Zeit wurde, dieses Thema filmtechnisch aufzugreifen. Ob man dazu allerdings zu so dermaßen brachialen Mitteln greifen musste, ist eine andere Frage. Es wird mit Sicherheit Lehrer geben die sich wünschen, mit ihren Schülern würde das gleiche passieren - alle eliminieren sich gegenseitig - die sogenannten Pädagogen müssen sich noch nicht einmal die Hände schmutzig machen. Die drastische und plakative Gewaltanwendung in "Battle Royale" hat durchaus voyeuristische Qualitäten - man fühlt sich entweder angeekelt oder gut unterhalten. Was man in diesem Film sieht ist im Grunde nichts anderes, als ein aufoktuierter Amoklauf - ein trauriges Beispiel dafür, wie hilflos die Gesellschaft - insbesondere ausgebildete Pädagogen - der ständig ansteigenden Verrohung und Respektlosigkeit gegenübersteht. "Battle Royale" kennt kein Erbarmen mit den Unschuldigen - denen nämlich, die sich an die Regeln halten und für die das althergebrachte Wertesystem noch Gültigkeit hat. Es bleibt somit zu hoffen, dass diese Eskalation der Gewalt wie sie in "Battle Royale" dargestellt wird, niemals Wirklichkeit wird sondern als Fiktion einer sozial verelendenden Gesellschaft zu verstehen ist.

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